REGENERIERUNG von VERGASERN
Theorie
Während die Wartung des Vergasers mit relativ wenig Aufwand an Werkzeug und Fachkenntnis erfolgen kann, sind für die Regenerierung von Vergasern Voraussetzungen notwendig, die im allgemeinen nur in autorisierten Werkstätten vorhanden sind. Es sei hier erwähnt, daß nach der Regenerierung des Vergasers ein Erzeugnis ausgeliefert wird, das in der Funktion einem neuen Gerät gleichzusetzen ist. Das erfordert den Austausch von Teilen, die dem Verschleiß unterworfen sind, durch Originalersatzteile. Des weiteren sind in einigen Fällen besondere Justiervor- richtungen notwendig, die nur in Spezialwerkstätten oder beim Vergaserhersteller zur Verfügung stehen. Verschleißempfindliche Teile des Vergasers sind
- Drosselklappenwelle und deren Lagerung
- Startklappenwelle und deren Lagerung
- Pumpenelemente der Beschleunigungseinrichtung (Kolben bzw. Membran und Ventile)
- Verbindungsgestänge des Startvergasers
- Betätigungselemente der Vollastanreicherung bzw. der Teillaststeuerung (Ventile, Nadel und Betätigungsgestänge)
- Teile des Schwimmersystems (Schwimmerscharnierlagerung, Schwimmernadelventil)
- sämtliche Dichtungen.
Alle diese Teile werden bei der Regenerierung des Vergasers ausgetauscht.
Probleme bei der Regenerierung treten bei Vergasern älterer Ausführung auf, da hier nach der Regenerierung eventuell die Genzwerte der Abgasgesetzgebung nicht eingehalten werden. Eine Grundvoraussetzung für eine ordnungsgemäße Einhaltung der Leerlaufgrenzwerte für Kohlenmonoxid sowie gutes Übergangsverhalten ist die richtige Lage der Übergangsbohrung zur Drosselklappe. Sollte die Übergangsbohrung wegen ungünstiger Toleranzpaarung teilweise im Leerlauf mitarbeiten, ist die Einhaltung der Grenzwerte nicht möglich. Aus diesem Grund hat man bei allen Vergasern neuerer Produktion den Drossel- klappenflansch vom Vergasergehäuse getrennt. Damit besteht die Möglichkeit, die Übergangs- bohrungen nach der Montage der Drosselklappe zu bohren. Somit ist gewährleistet, daß in keinem Fall die Übergangsbohrung im Leerlauf freigegeben wird. Bei der Regenerierung solcher Vergaser werden dann nur die vom Vergaserproduzenten als Ersatzteil gelieferten Flansche gewechselt. Bei Vergasern älterer Ausführung muß zur Regenerierung die Drosselklappe mit Welle demontiert und die Achsbohrung aufgebohrt und ausgebuchst werden. Bei der Montage kann dann die Lage der Achsbohrung bzw. der Drosselklappe zur Übergangsbohrung verändert sein. Es ist empfehlenswert, nach der Montage solcher Vergaser und der Einstellung des Leerlaufes nochmals die Lage der Übergangsbohrung zur angestellten Drosselklappe zu kontrollieren.
Demontage und Montage
Bei Instandhaltungsarbeiten ist der Vergaser nach Möglichkeit vom Saugrohr des Motors zu demontieren.
Wichtige Voraussetzung bei der Demontage des Vergasers in seine Einzelteile ist einwandfreies Werkzeug! Vor allem ist darauf zu achten, daß Schraubenzieher, mit denen Vergaserdüsen geschraubt werden, keine Beschädigung am Schlitz der Düse hervorrufen. Abgefallene Späne führen in den meisten Fällen nach der Instandhaltung zu Betriebsstörungen.
Instandhaltung des Vergasers
Nach der Demontage des Vergasers in seine Einzelteile erfolgt eine Säuberung aller Kanäle und Düsen mit Waschflüssigkeit und anschließend ein Ausblasen mit Druckluft. Es ist darauf zu achten, daß die Waschflüssigkeit wasserfrei ist, da Wassertropfen zur Verstopfung von Düsen führen. Eine Säuberung der Düsen mit Bohrern oder Drähten ist keinesfalls zulässig. Hierdurch erfolgt eine Veränderung der Düsendurchflußwerte. Bei Vergaserdüsen liegt die Abstufung der Durchmesser der Bohrungen in der Regel bei A d - 0,05 mm.
Messen der Düsenbohrung
Da die Durchflußmenge auch von der Oberflächenbeschaffenheit der Düsenbohrung abhängig ist , würde eine Säuberung mit harten Gegenständen neben einer eventuellen Bohrungsvergröß- erung auch eine Änderung der Durchflußwerte durch Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit hervorrufen. Eine Folge hiervon können Betriebsstörungen sein . Die Montage von Vergasern fordert die Beachtung eines Grundsatzes: Vergaser sind Dosiergeräte, die durch die Wirkung des Unterdrucks vom Verbrennungsmotor die Kraftstoffdosierung vornehmen! Jede undichte Stelle am montierten Gerät verändert die vorgesehene Funktion der Einzelsysteme!
Ablesen der Düsenlehre
Folgende grundsätzliche Probleme sind bei der Montage des Vergasers nach der Säuberung zu beachten:
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Die meisten Vergaser besitzen Innenbelüftung des Schwimmergehäuses. Es ist besonders auf die Planparallelität der Dichtfläche zwischen Vergasergehäuse und Vergasergehäusedeckel zu achten. Bei stark verzogenem Deckel nützt auch eine neue Dichtung nichts! Hier muß eine Nacharbeit des Deckels oder ein Austausch desselben erfolgen. Undichtheiten haben zu hohen Kraftstoffverbrauch zur Folge.
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