Ein Kurbelwellenlager ist ein Präzisionslager zur Aufnahme der Kurbelwelle im Motorblock.
Je öfter die Kurbelwelle in solchen Lagern gehalten wird, desto stabiler ist ihr Lauf und bei guter Schmierung ist der Verschleiß dadurch geringer.
So präzise wie die Lager konstruiert sind, so sensibel ist auch die Reibung. Diese wird durch eine ausreichende Schmierung mit Öl vermindert. Minderwertige Öle besitzen allerdings keinen ausreichenden Schmierfilm und sind insbesondere gegen Temperaturschwankungen nicht resistent.
Die Schmierkanäle innerhalb der Kurbelwelle sind sowieso eine schwierige Konstruktion, können aber durch mangelhaftes Öl auch verstopfen.
All diese Faktoren und auch ein eventueller Mangel an Öl können schwere Schäden an den Lagern verursachen.
Aber wie kann ein Lager beurteilt werden?
Die Pleuellager haben große spezifische Lagerdrücke auszuhalten, ebenso die Lager der Kurbelwelle. Ein neues Lager zeigt eine silbergraue glänzende Oberfläche,die durch das Einlaufen matt wird. Bei der Verwendung von mangelhaftem Öl, zu stark verbrauchtem Öl, bilden sich Riefen in der Laufrichtung (Abb. 01), die schließlich zur völligen Zerstörung des Lagers führt (Abb. 02-03) .
Manchmal zeigen verhältnismäßig neue Lager durchgehende Sprünge auf (Abb. 04). Diese Erscheinung ist auf Unterschiede im Ausdehnungs- Koeffizienten des Lagermetalls im Vergleich zum Lagerkörper zurückzuführen oder auf einen generellen Materialfehler.
Wenn aus dem angerissenen Lager ein Bruchstück herausbricht , kann dies das ganze Lager zerstören (Abb.05).
Ein Grund für die Risse kann auch dadurch geschehen, wenn in der Werkstatt beim einsetzen der Lagerscheibe in dem Lagerkörper, der Lagerkörper vorher nicht erhitzt wurde. Dies ist sehr wichtig, da sich durch das Erhitzen der Lagerkörper ausdehnt und die Lagerscheibe ohne Spannung angepasst werden kann.
Abbildung 1