Tipps & Tricks

Blecharbeiten Teil 12 - Schweißen von geschlossenen Nähten

14.12.2009   Autor: Kay MacKenneth

Sehen Sie hier das Video über Wölbungen herstellen und schweißen

Anfertigung einer Schablone

Für die Herstellung von Karosserie - Teilen ist es manchmal sehr hilfreich, wenn einzelne Teile durch verschweißte Einschnitte geformt werden. In diesem Teil widmen wir uns einem Heckabschluss eines Oldtimers. Bevor man mit den Blecharbeiten beginnt, ist es unerlässlich, sich vorerst eine Papierschablone des Blechteils zu machen. Papier verhält sich in vielerlei Hinsicht wie Blech, zumindest wenn es um Formen geht. Daher kann man mit einem vorhandenen Stück Karosserie eine Schablone anfertigen, mit der das Blech vorgeschnitten werden kann. In diesem Falle soll die Wölbung und Biegung nur durch einfache Formarbeiten nachgebaut werden. Mittels der Falze im Papier können die Einschnitte auf das Blech übertragen und anschließend ausgeschnitten werden.

Blech wölben

Die Hauptwölbung für das Karosserieteil wird mit Hilfe eines Wasserrohrs hergestellt. Legen Sie sich in Ihrer Werkstatt immer ein Sortiment solcher Hilfsmittel in verschiedenen Größen zu. Denn mit einem solchen Sortiment kann man die verschiedensten Wölbungen anfertigen. Das Rohr wird mit Klemmen an der entsprechenden Stelle festgeklemmt. Es gibt spezielle Schraubzwingen, wie diese hier gezeigten aus dem Hause Peddinghaus, die mit einer speziellen Halterung für Rundrohre ausgestattet sind. Dies verhindert das Wegrutschen des Rohres während der Arbeit. Das Blech wird nun mit einem Kunststoff-Hammer um die Rohrbiegung getrieben. Wenn die Wölbung gleichmäßig gebogen ist, können die Schraubzwingen gelöst werden. Das Blech wird im nächsten Zuge in die Richtung der Rundung gespannt und mit einer Gripzange an einer der Einschnitte gespannt. Im Idealfall würde eine solche Naht nun mit einer Autogenschweißnaht versehen werden, wenn aber kein Autogenschweißgerät vorhanden ist, kann auch eine Schutzgas Schweißnaht angesetzt werden. Es empfiehlt sich im Vorfeld einige Tests an Abfallblechen durchzuführen, um den nötigen Vorschub und die entsprechende Spannungsstärke einzustellen.

Die gezogenen Schweißnaht

Es gibt zwei Arbeitsweisen bei dem Naht-Schweißen. Zum einen die "schleppende" Naht, bei der bei jedem Schweißvorgang die Schmelze gezogen wird. Und zum Zweiten die "stechende" Schweißnaht, bei der die Schmelze von einem weg über die bereits geschweißte Stelle geführt wird.

Alles im Allem ist das Schweißen einer geschlossenen Naht nicht viel anders als das Punktschweißen. Einzig wird während des Schweiß-Vorgangs die Schmelze etwas gezogen. Zwischen den einzelnen Schweißvorgängen wird immer wieder abgesetzt und der Schweißpunkt am besten mit trockener Druckluft gekühlt. Dies ist sehr wichtig, damit sich das Blech nicht verzieht. Ein Verzug kann nur vermieden werden, wenn entsprechend immer wieder abgesetzt wird. Wichtig ist das Schweißbild der einzelnen Schweißstellen. Die Naht muss von beiden Seiten gleich aussehen. Wenn die Spannung zu gering ist, vermeidet man zwar das durchbrennen der Blechkanten, aber es kann auch sein, dass auf der Gegenseite zu wenig Schmelze entstanden ist. Diese Schweißnaht ist nicht so stabil wie die durchgehende beidseitige Naht. Kleine weg gebrannte Kanten können nachträglich noch geflickt werden.

Um den Brenner für die Schweißnaht leicht führen zu können, ist es am besten den Brennerhals an dem Fingerrücken aufzulegen. Ganz wichtig dabei ist der richtige Handschuh. Tragen Sie für das Schweißen entsprechende Schweißerhandschuhe. Es kann sonst zu schweren Verbrennungen führen. Für eine absolut perfekte Naht kann auch eine Aluschiene angelegt werden. Zu guter letzt werden die Schweißnähte mit einer Schleifscheibe glatt geschliffen. Die runde Heckform ist nun fertig.