Sehen Sie hier das Video wie Oldtimer Lufteinlass Kiemen in Blech getrieben werden.
Sogenannte Lufteinlass Kiemen finden sich vor allem im Bereich der Motorhaube bei Vor- und Nachkriegsfahrzeugen. Es gibt mechanische Stanzen mit denen solche Kiemen in Blech geformt werden können, aber solche Lufteinlässe lassen sich auch mit herkömmlichen Mitteln nachformen.
Zuerst muss aus einem Stück Metall eine Art Fäustling geformt werden, der in der Form in etwa der Kieme entspricht. Dieser muss nicht in der gesamten Länge der Kieme geformt sein, sondern sollte eher kürzer sein. Er dient dazu, die Form der Kieme genau zu reproduzieren und zu glätten.
Dann wird die Sicken-Breite gemessen. Es empfiehlt sich, ähnlich wie bei dem Treiben von normalen Sicken, ein Sickenschablone anzufertigen. Diese hilft, die Sicken genau und immer in der richtigen Länge zu reproduzieren. Auch hier sind solche Schablonen Einlagestücke zur Reduzierung der Längen sehr sinnvoll.
Es gibt zwei Methoden die Arbeit zu beginnen. Zuerst werden auf dem Blech alle Maße der Kiemen eingezeichnet.
Da die Sicke auf der einen Seite geöffnet ist, kann man entweder mit einem scharfen Schneideeisen eine Kerbe treiben, oder den Schlitz mit einer dünnen Flexscheibe schneiden.
Bei der getriebenen Kerbe muss man das Blech wieder mit einigen Hammer-Schlägen glätten.
Dann wird das vorbereitete Blech auf die Sickenschablone aufgelegt. Um ein Verrutschen zu vermeiden und eine fortlaufende Pass-Genauigkeit zu gewährleisten, wird an jedem Ende einer Sicke ein Pass-Loch gebohrt und mit zwei Stiften an der Schablone fixiert.
Die vorbereitete Sicke wird nun mit einem Hammer eingetrieben. Die Kieme wird erst einmal nicht so aussehen wie man es sich vorgestellt hat. Sie muss nun an einem Schraubstock, an der zuvor erstellten Treibvorlage letztlich in Form gebracht werden.
Mit weichen Schlägen wird das Blech nun an der Lufteinlass Kieme über den Fäustling geführt.
Sehr bald ist eine perfekte Kieme geformt.