Vergaser Restauration Schwimmer und Schwimmernadelventil einstellen
Nun wird das Schwimmernadelventil mit der Dichtung in den Vergaser Deckel geschraubt. Als nächstes wird der Schwimmer eingesetzt. Dieser muss vorher auf durch eintauchen in ein Glas auf Dichtigkeit geprüft werden. Dies geschieht recht einfach mit heißem Wasser, da sich die Luft im Schwimmer erwärmt und dadurch unter Wasser sichtbar entweicht. Ist der Schwimmer defekt, so sollte er getauscht werden. Bei älteren Modellen kann der Schwimmer gelötet werden, aber dabei ist zu bedenken, dass das Gewicht des Lots den Schwimmer beschwert.
Eine Notlösung für kurze Zeit ist das Loch, wenn es klein ist mit Seife abzudichten. Seife ist Kraftstofffest und hilft zumindest über eine sehr kurze Zeit die Schwimmerfunktion zu erhalten.
Sehr wichtig ist der Schwimmerstand und die Abstimmung mit der Schwimmerventilnadel. Dazu muss erst der Schwimmerstand gemessen werden.
Nach dem Einsetzen des Schwimmers, wird die Schwimmerkammer mit Alkohol oder Waschbenzin gefüllt, bis der Schwimmer waagrecht liegt. Dann wird der Kraftstoffpegel gemessen und die Linie der Oberkante des Schwimmers.
Das Schwimmernadelventil wird im geschlossenen Zustand gemessen. Hilfreich dabei ist eine selbstgebaute Lehre, wenn man keine Speziallehre zur Hand hat. Man nimmt ein stück Metall, in diesem Falle einen Winkel, und ergänzt die fehlende Höhe mit den Blättern einer Fühlerlehre. Die Blätter der Fühlerlehre werden auseinander genommen und entsprechend der Höhe zusammengestellt. Mit einer Schieblehre wird die Höhe abgemessen.
Dann erfolgt die Messung im geschlossenen zustand.
Wenn man nun die Höhe des Geschlossenen Zustands mit der Messung des Schwimmerstands vergleicht, sollten diese Werte gleich sein.
Es gibt aber noch eine einfache Methode den Schwimmerstand zu messen und mit der Schwimmernadel abzugleichen.
Man nimmt ein Stück Aluleiste und schneidet ein Gewinde ein. Dann wird eine Schraube mit einer Kontermutter eingeschraubt.
Dann legt man diese Montur auf den Schwimmerbeckenrand. Dichtung nicht vergessen. Schraubt die Schraube bis zu dem Schwimmerstand des Schwimmers bei maximal gefülltem Kraftstoffstand. Der Schwimmer soll in dieser Position horizontal stehen.
Diese Höhe wird dann mit einer Schiebelehre gemessen und mit der geschlossenen Schwimmernadel verglichen.
Sind sie es nicht, lässt sich dies entweder durch verschieden dicke Dichtungsscheiben beim Schwimmernadelventil ausgleichen, oder - durch verbiegen der Drucklasche am Schwimmer. Hierbei ist zu beachten, das diese Arbeit sehr vorsichtig und sorgfältig ausgeführt werden muss.
Die Drucklasche am Schwimmergelenk muss geglättet sein, damit die Schwimmernadel ordentlich gleiten kann und nicht hängen bleibt.
Der richtige Schwimmerstand ist vom Hersteller angegeben und ist nach Überholung des Vergasers genauestens zu prüfen. Eine Abweichungstoleranz von ca. 0,3 mm ist im Normbereich.
Wie aber funktioniert der Schwimmer?
Die Schwimmereinrichtung besteht aus dem Schwimmergehäuse, dem Schwimmer und dem bereit erwähnten Schwimmernadelventil. Das Schwimmergehäuse stellt einen kleinen Kraftstoffbehälter dar, in den der Kraftstoff aus der Kraftstoffleitung fließt. Der Schwimmer hat die Funktion die Menge des Kraftstoffs im Schwimmergehäuse zu begrenzen und den Kraftstoffpegel auf einem Pegel vorgegebenen Pegel zu halten und den Zufluss zu begrenzen. Hat der Kraftstoff den genormten Pegel erreicht so betätigt er die Schwimmernadel des Schwimmernadelventils und stellt somit die Kraftstoffzufuhr ein.
Ist die richtige Kraftstoffspiegelhöhe erreicht, wird die Schwimmernadel vom Schwimmer durch seinen Auftrieb auf den Schwimmernadelsitz gedrückt und der Kraftstoffzufluss wird abgebrochen.
Damit der Kraftstoff nicht überläuft muss der Pegel 2mm bis 5mm unter der Düsenmündung liegen. Bei einem zu hoher Pegel würde zu viel, bei einem zu niedrigen Pegel zu wenig Kraftstoff aus der Düsenmündung gerissen.
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