Die mechanische Benzinpumpe, auch Kraftstoffpumpe genannt, ist ein sehr robustes Funktionsteil und selten defekt. Sie dient bei Benzin Motoren zur Förderung des Kraftstoffes in die Vergaseranlage. Es handelt sich dabei um eine Membranpumpe die über eine Exenter-Nockensteuerung angetrieben wird.
Einzig die Membrane kann bei Benzinpumpen immer wieder defekt sein. Gerade nach langen Standzeiten wird die Membrane spröde und hart. Ist die Membrane defekt, kann die nötige Förderleistung nicht mehr erbracht werden.
Eine reguläre Benzinpumpe hat eine Förderleistung von 40 bis 120 Litern in der Stunde.
Die Leistung einer Pumpe kann gestestet werden. Bauen Sie die Pumpe aus und reinigen Sie in diesem Zuge die Pumpe. Dies ist praktischer Weise mit Bremsen und Teilereiniger, einer Zahnbürste und einem Pinsel schnell erledigt.
Dann wird die Förderleistung gestestet. Eine funktionierende Pumpe sollte bei 10 bis 12 Hüben an dem Pumphebel bereits in etwa 1,50 m Höhe den Kraftstoff liefern.
Ist dies nicht der Fall, ist dies ein Indiz auf eine Funktionsstörung. Bevor die Membrane ausgebaut wird, sollte ein einfacher Dichtigkeitstest durchgeführt werden. In der Kraftstoffkammer sitzt am Deckel des Oberteils eine Korkdichtung. Wenn diese auch ausgetrocknet ist, dichtet die Korkdichtung nicht mehr ab. Nehmen Sie etwas Waschbenzin oder Kraftstoff und füllen Sie diesen in den Schlitz zu der Korkdichtung ein. Oft behebt bereits dies die Funktionsstörung.
Dies ist übrigens auch eine Möglichkeit direkt am Fahrzeug die Funktionsstörung nach langer Standzeit zu beheben, wenn nicht die Membrane defekt ist.
Um eine defekte Membrane zu tauschen ist es notwendig die Kraftstoffpumpe zu öffnen.
Dabei gehen Sie wie folgt vor. Nehmen Sie den Antriebstößel raus. Dieser sitzt auf einer Achse, die durch eine Sicherung gehalten wird.
Nach dem Öffnen des Gehäuses wird nun die Membrane mit dem Stift auf dem die Membranteller sitzen, entnommen.
Als nächstes wird der obere Membranteller mit einem Heißlötbrenner abgelötet. Die alte Membrane wird nun entfernt.
Im Zuge der Demontage sollten auch die Reste der alten Korkdichtung entfernt werden und das Kraftstoffsieb gereinigt werden.
Membrane und Dichtung kann man im ausgewählten Fachhandel nachbestellen. Dazu benötigt man lediglich den Hersteller der Pumpe und eine Typen-Nummer.
Hier nun eine Anleitung, wie man die Halterung umbaut, damit künftig die Membrane schneller gewechselt werden kann. In den Stift wird ein Loch gebohrt und mit einem Gewindebohrer ein Gewinde eingeschnitten. Eine Stiftschraube mit einer Flachmutter und einer Beilagscheibe halten den oberen Teller dann auch ohne das anlöten.
Schneiden Sie nun aus einer Gummimembrane für Kraftstoffpumpen ( erhältlich bei
Staufenbiel Berlin, ), die entsprechenden Membrane aus.
Die nötige Schablone für eine solche Schablone lässt sich über einen Scanner oder Fotokopierer erstellen. Die Membrane kann nach dieser Vorlage einfach erstellt werden.
Die entsprechenden Löcher in die Membrane können entweder mit einer Lochzange oder einem Lochset wie z.B. von Peddinghaus gestanzt werden.
Bei dem Einsetzen der fertigen Membrane muss umgedreht wie bei dem Ausbau vorgegangen werden. Bevor das Oberteil aufgesetzt wird, muss der Kipphebel nach oben gedrückt werden, bis die Membrane flach aufliegt.
Wenn die Korkdichtung im Oberteil defekt ist, sollte diese gleich mit ausgetauscht werden.
Auch das Korkmaterial (erhältlich bei Staufenbiel Berlin) wird mit einer entsprechenden Lochstanze ausgestanzt. Hier ist das Lochstanzenset von Peddinghaus sehr nützlich, da man in einem Zuge den Außenradius und Innenradius gleichzeitig ausstanzen kann.
Nach der kompletten Überholung sollte nochmals ein Funktionstest der Förderleistung durchgeführt werden. Nun sollte bereits nach 10 bis 12 Hüben die Förderung des Kraftstoffes einsetzen.
Bezugsquellen: Gummi Membran Material
www.staufenbiel-berlin.de