Zu den Arbeiten bei einer Motorenüberholung oder nach längerer Standzeit gehört das Prüfen des Kompressiondruckes. Mit dem Kompressionsdruckprüfer werden die Verhältnisse des Druckes in den einzelnen Zylindern des Motors geprüft.
Bevor man mit der Kompressionsdruckmessung beginnt, sollten erst einmal alle Zündkerzen ausgeschraubt werden und der Motor mit dem Anlasser ein paar mal durchgedreht werden, damit alle Verbrennungsrückstände durch die Kerzenbohrung entweichen können.
Wenn Sie den Motor mit einer Anlasserkurbel betätigen, reicht es, wenn man die Zündkerze entfernt. Bei längerer Standzeit sollte der Zylinder durch die Kerzenöffnung etwas Öl eingespritzt bekommen. Die Zylinderläufe sind trocken und die Kolbenringe und der Kolben kalt. Daher ist die Kompression minimal. Dies wäre ein verfälschter Wert.
Es gibt zwei verschiedene Kompressionsdruckmessgeräte. Zum einem der einfache Kompressionsdruckmesser, den man preisgünstig erwerben kann, zum Beispiel bei Welt der Werkzeuge, und dem professionellen Kompressionsdruckschreiber, mit dem man eine grafische Auswertung der Druckmessung erhält.
Der Kompressionsdruck wird gemessen, indem das Messgerät an die Kerzenbohrung angeschlossen wird.
Wird nun der Motor mit etwa 5 bis 10 Kompressionshüben gedreht, erhält man den Wert der Kompression auf dem gemessenen Zylinder.
Dieser Wert sollte idealer Weise bei einem Benzinmotor zwischen 6 und 10 bar liegen und bei einem Dieselmotor zwischen 12 und 25 bar.
Ähnlich funktioniert dies mit dem Kompressionsdruckschreiber. Dieser wird fest gegen die Kerzenöffnung gedrückt und der Motor gedreht. So erhält man nach der Prüfung aller Zylinder einen Wert, der möglichst gleichmäßig sein sollte.
Auswertung der Kompressionsdruckmessung
1. Zeigen alle Zylinder einen gleichwertig niedrigen Druck ( bei Benzinmotoren unter 6 bar und bei Dieselmotoren unter 12 bar ), so liegt ein hoher Verschleiß des Motors vor. Es muss geprüft werden, ob der Motor überholt oder ausgetauscht werden muss.
2. Sollten zwischen den einzelnen Zylindern Druckunterschiede auf, hilft auch hier ein Fingerhut voll Öl durch die Zündkerzenöffnung in die entsprechenden Zylinder in den Verbrennungsraum zu geben, die einen zu geringen Druck aufweisen. Erhöht sich damit der Kompressionsdruck, so kann dies ein Hinweis auf einen Verschleiß der Zylinderwand oder der Kolbenringe sein. Tritt jedoch keine Erhöhung des Kompressionsdruckes auf, so können Ventile, Ventilsitze, Ventilführung, Zylinderkopf oder Zylinderkopfdichtung defekt sein.
3. Zeigen zwei nebeneinander liegende Zylinder einen sichtlich niedrigeren Druck an, als die anderen Zylinder, ist dies ein Hinweis auf entweder einem Schaden an der Zylinderkopfdichtung zwischen diesen beiden Zylindern, oder einem Riss im Zylinderkopf.