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Blecharbeiten Teil 6
Die Wahl des richtigen Hammers

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Karosseriearbeiten sind häufig mit Treibarbeiten verbunden. Dazu sollte der jeweils richtige Hammer gewählt werden, der auf die erforderliche Arbeit abgestimmt ist.

Ein herkömmlicher Hammer wie er vermutlich in jedem Haushalt vorkommt, ist für Karosseriearbeiten nicht sehr brauchbar.

Blecharbeiten Teil 5
Blecharbeiten Teil 5
Der Schrumpfhammer


Der Hammer muss in erster Linie dem Kraftaufwand und der Funktion angepasst werden.
Je nach Federkraft, ist ein Hammer mit kürzerem oder längerem Stiel zu wählen. Ein kürzerer Stiel federt weiniger als ein langer Griff. Es kann der Stiel aber auch einfach kürzer gegriffen werden. Adäquat verhält sich die Schlagkraft. Ein schwererer Kopf wirkt sich auch maßgeblich auf die Schlagkraft aus.

Ferner unterscheidet man zwischen Treibhammer, Schlichthammer und Streckhammer. Mit einem Treibhammer treibt man das Blech, d.h. das Blech wird in eine Richtung gedehnt, um eine vorgegebene Form zu erzielen. Treibhammer gibt es in unterschiedlichen Formen und Materialien, z.B. Holz, Kupfer, Hartgummi und Kunststoff.
Der hier gezeigte Treibhammer ist Birnenförmig und aus Kunststoff. Mit einem solchen Hammer lässt sich Blech auf einem Sandsack in hohle Formen treiben.
Der Sandsack spielt eine sehr wichtige Rolle bei dem Formen Treiben. Er besteht aus einem Ledersack, der mit Sand befüllt wird. Der Sandsack passt sich bei jedem Schlag der runden Form an und gibt aber zugleich nach. Es ist sehr wichtig sich vor dem Treiben die Form genau zu planen. Bestenfalls zeichnet man sich die Regionen ein, die getrieben werden müssen. Oftmals reicht das Treiben alleine nicht aus, um eine Hohlform zu erzielen. Es muss zusätzlich am Rand gestreckt werden.
Um Blech zu strecken verwendet man am besten einen Hammer mit einer sogenannten Finne.
Mit dieser Finne kann durch gezielte Schläge das Material gestreckt werden.
In unserem Fall verwenden wir die Finne um an einem Schraubstock das Blech etwas einzutreiben. Diese Dehnung bewirkt ein Ausdehnen des Materials und bewirkt einen größeren Radius bei dem Hohltreiben.

Blecharbeiten Teil 5
Blecharbeiten Teil 5
Ein Merkmal für Qualität, der Hickory Stiel


Die Finne wird aber auch bei dem Strecken eines abgekanteten Bleches verwendet. Wird eine Seite des Bleches an einem Ambross aufgelegt und mit der Finne getrieben, wird nach einiger Zeit des regelmäßigen Treibens das Material gestreckt, bzw. gedehnt und rundet sich damit ab.

Bei Arbeiten mit einem Hammer muss immer auf die richtige Haltung geachtet werden. Der Hammer wird aus dem gesamten Arm geführt, niemals aber aus dem Handgelenk. Durch das Führen aus dem ganzen Arm, erzielt man mehr Kraft und mehr Genauigkeit.

Wichtig für alle Hammerarbeiten ist das Gegenstück. Man sollte immer eine Auswahl an Handeisen in den verschiedensten Formen zur Hand haben. Es gibt große Sortimente an sogenannten Fäustlingen.
Ferner empfiehlt es sich, diverse Metallstücke zur Hand zu haben, die man als Handstück verwenden kann.
Solche Handeisen sind sehr nützlich wenn verbogene oder verbeulte Blechteile einer Karosserie ausgebeult werden müssen. In dem hier gezeigten Beispiel muss ein Unfallschaden ausgetrieben werden. Der gezielte Einsatz als Gegenstück ist sehr effektiv und unterstützt das Zurückformen des Bleches. Mit einem entsprechenden Treibhammer oder Schlichthammer wird das Blech bearbeitet.

Blecharbeiten Teil 5
Blecharbeiten Teil 5
Weiters Merkmal für Qualität, der doppelte Sicherungskeil


Eine weitere Hammerform ist der Schrumpfhammer. Ein sehr wichtiges Werkzeug für Blecharbeiten.
In diesem Falle sieht man eine Beule die sehr grob ausgehämmert wurde. Bei einer solchen Beule und Verformung muss kreisweise von Außen nach Innen gearbeitet werden. Am besten zeichnet man sich die Arbeitsschritte ein.
Dann wird ein Fäustling mit der entsprechenden Rundung von Hinten entgegengehalten. Mit dem Schrumpfhammer wird vorsichtig das Blech geklopft. Mit jedem Schlag wird das Blech zusammengezogen und damit flach geklopft. Die Unebenheiten sind durch das Schlagen mit einem Treibhammer entstanden. Das Material wurde dadurch überdehnt. Solche Beulen im Blech würden bei Schlägen mit einem Schrumpfhammer zur Faltenbildung neigen und die Beule ließe sich nicht richten.
Zur Mitte hin ist das Material in diesem Falle sehr gestaucht und muss etwas gestreckt werden. Das Material soll sich an den gedehnten Stellen zusammenziehen und damit das vertiefte Material mit sich ziehen. Dazu verwendet man am besten einen Hammer mit einem so genannten Waffelkopf.
Ist nun die Beule wieder gleichmäßig, erfolgen die letzten Arbeiten mit dem Schrumpfhammer.
Als letzten Arbeitsschritt kann man die Rundung nun mit dem Schrumpfhammer vorsichtig klopfen. Damit glättet sich die Stelle. Am besten fühlt man die Unebenheiten mit der blanken Hand.

Auch bei anderen Arbeiten an Blech ist der Schrumpfhammer sehr hilfreich. So kann zum Beispiel mit einem Schlichthammer ein Blech erst einmal wieder flach geklopft werden. Dennoch bleiben Unebenheiten. Diese lassen sich aber einfach mit dem Schrumpfhammer beseitigen.

Ein guter Hammer ist zum Einen an dem Stiel zu erkennen, bestenfalls sollte dieser aus Hickory-Walnuss Holz hergestellt sein, zum Anderen erkennt man einen guten Hammer auch an der doppelten Keil-Verbindung des Hammerkopfes am Stiel ( ein Keil aus Metall und ein Keil aus Holz). Ein nicht gut verkeilter Hammerkopf kann zu einem gefährlichen Wurfgeschoss werden. Bei einem Hammer zu sparen kann die Sicherheit beim Arbeiten stark gefährden.

Prüfen Sie vor dem Kauf den Sitz des Hammers in der Hand. Wie der Hammer in der Hand liegt, ist für jeden individuell zu entscheiden. Bei einer kleineren Hand ist ein schmalerer Stiel von Vorteil, bei einer breiteren Hand ein breiter und kräftiger Stiel. Achten Sie auch auf den Schwerpunkt des Hammers.

Die komplette Bearbeitung eines Kotflügelteils sehen Sie in einem unserer nächsten Filme.

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