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Blecharbeiten Teil 2
Ausbesserung von Türkanten

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Ausbesserung von Türkanten
Türkanten sind ein bekanntes Problem bei Restaurationsarbeiten. In dieser Folge widmen wir uns der Ausbesserung der Türkanten und zeigen wie ein gebrochenes Scharnier wieder befestigt wird. Den Austausch eines großen Stückes der Türhaut zeigen wir in einem weiteren Teil.
Die Ecken von Fahrzeugtüren sind häufig Opfer von Rost und weisen daher große Löcher auf. Um diese Rostflächen auszutauschen, muss die Stelle großflächig ausgetrennt werden.

Die Vorbereitung
Mit einer Flex wird in einem Bogen ein Stück des verrosteten Bleches herausgeschnitten. Die Rundung der Flexscheibe ist dazu sehr hilfreich, da diese einen ordentlich runden Schnitt garantiert.
Danach beginnt man damit, die Bördelkante zu lösen. Dazu fräst man mit einer Flexscheibe im 90 Grad Winkel die Kante ungefähr in der Stärke der des Bleches ab. Man erkennt sehr bald, daß sich auf der Rückseite die Bördelkante löst. Das Blech wird sich nicht sofort ganz lösen, da sich noch kleine Punktschweißungen auf der Kante befinden. Diese kann man mit einem scharfen Stechbeitel aufklopfen. Das Blech wird sehr vorsichtig abgenommen, da es sehr scharf ist. Auch bei der Entsorgung muss Sorgfalt gewahrt werden, damit sich niemand danach verletzt.
Erstellen einer Schablone
Wenn nun die Stelle ausgeschnitten ist, wird mit einem Stück Papier eine Schablone der Stelle erstellt. Dies geht am Besten wenn man die Kante nachfährt und durchdrückt.
Die Schablone wird dann ausgeschnitten und auf einem Stück Karosserieblech aufgelegt. Man zeichnet die Form auf das Blech auf und schneidet es anschließend aus. Nicht vergessen die Bördelkanten mit einzuplanen. Zum Ausschneiden kommt der bereits einmal vorgestellte Blechnippler wieder zum Einsatz. Mit dem Blechnippler lassen sich besonders schwierige Formen leicht ausschneiden.
Etwaige unregelmäßige Kanten werden mit einem Schleifgerät weg geschliffen.
Ähnlich verfährt man mit anderen Stellen an denen Bleche ausgetauscht werden müssen.
Eine luftangetriebene Karosserie-Stichsäge ist sehr hilfreich um Blechteile gerade auszuschneiden. Damit ist genaues Arbeiten möglich.
Bevor alle weiteren Arbeiten erfolgen, ist es wichtig die Kanten an der Türe vom Rost zu befreien. Alle Stellen die geschweißt werden sollen müssen blank sein.

Anfertigung eines neuen Blechs
Da die Kanten des Rahmens an der Ecke der Türe noch große Rostschäden aufweisen, werden diese ebenfalls ausgetauscht. Ein neues Blech wird angefertigt, angerissen und anschließend mit der luftdruckbetriebenen Karosserie Stichsäge weg geschnitten. Kleinere Unebenheiten werden mit dem Winkelschleifer in Form geschliffen.
Das neu angefertigte Blech wir mit einer oder zwei Schweißerzangen festgeklemmt und die ersten Schweißpunkte gesetzt. Zwischen den Punkten muss immer wieder abgesetzt werden, damit sich das Blech nicht zu sehr verzieht. Nachdem nun die Zangen entfernt sind folgen noch die letzten Schweißpunkte und anschließend das Abschleifen der Schweißgrate. Die Türe dann umdrehen und von der anderen Seite schweißen. Anschließend wieder abschleifen.

Verzinken und Schweißen
Die Ecke wird mit Zinkspray eingesprüht, damit die Stelle nicht rostet. Nun wird das neue Schweißblech auf der Vorderseite angelegt und mit einer Karosseriezange befestigt. Punkt für Punkt wird die Naht geschweißt. Immer mit einer kurzen Pause, damit sich das Blech nicht verzieht. Die Vorgehensweise ist dieselbe wie bei dem Anschweißen der Ecke. In unserem Falle muss nun noch ein weiters Blech zum Abdecken des reparierten Scharniers eingesetzt werden. Das Blech wurde mit einer Lochzange vorher präpariert. Etwa alle 2 Zentimeter wurde ein Loch in das Blech gestanzt. Dies sind die späteren Schweißpunkte.
Die Kante an der Türe wurde blank geschliffen und anschließend mit einer so genannten Absetz-Zange bearbeitet. Das Blech erhält dabei ein Profil mit einer Absenkung für das neue Blech. Dadurch überlappen die Bleche und es entsteht eine stabile Verbindung. Wieder wird punkt weise das Blech angeschweißt.
Die Bördelkante wird nun mittels eines "Faustkeils" und eines Hammers umgebördelt.
Einige Schweißpunkte halten die Bördelkante in Form. Nun werden alle Grate nochmals mit einer Fächerscheibe plan geschliffen. Um die Schweißnähte noch für das anschließende Verzinnen vorzubereiten, wird mit einer Trennscheibe die Schweißnaht nochmals abgeschliffen bis kein Grat mehr vorhanden ist.
Mit einer Zopfbürste wird die bestehende Naht fein säuberlich ausgeschliffen, damit auch die Naht in den Vertiefungen blank ist.
Als nächstes trägt man das Flussmittel auf. Anschließend wird dieses stark erhitzt und anschließend die Rückstande weggewischt. Mit der Flamme wird der Zinnstab erhitzt und das flüssige Zinn auf die Naht aufgetragen. Das Zinn muss pastös bleiben und darf nicht perlen.
Wenn die gesamte Naht gefüllt ist, wird mit einem in Leinöl getränkten Buchenholz Spatel das weiche Zinn unter ständiger Flamme das Zinn verteilt und glatt gestrichen. Letztlich wird die verzinnte Stelle nochmals geschliffen.
Zum Schutz vor Rost zu guter letzt nochmals Zinkspray auftragen.






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