In dieser Folge möchten wir das Füllern mit Feinspachtel an Karosserien vorstellen.
Wichtiger Hinweis:
Diese hier gezeigte Arbeit eignet sich nur für vorrübergehende kosmetische Zwecke. Sie helfen kurzfristig und decken ab, bis zur kompletten Überholung. Es ist ratsam bei einem Oldtimerkauf einen Lackprüfer einzusetzen, da solche "Kosmetische Restaurationen"
für Verkaufslackierungen verwendet werden und so aufzudecken sind.
Zuerst muss bei alten Spachtelstellen der Lack und das alte Spachtelmaterial abgetragen werden. Dies erfolgt mit einem Heißluftfön und einer Metallspachtel. Der Lack und das Füllermaterial werden erhitzt und vorsichtig abgetragen. Wenn der größte Teil des Materials abgetragen ist, wird mit einer Schleifscheibe die Stelle blank geschliffen. Eventueller Rost unter dem alten Spachtel muss abgeschliffen werden. Oftmals verbergen sich unter all dem Material Rostlöcher im Blech. Nachdem auf dem blanken Metall Rostschutzspray aufgetragen wurde, wird mit Glasfaserspachtel die Stelle gefüllt.
Die Spachtelmasse wird mit dem genauen Anteil an Härter angemischt. Zuwenig Härter kann dazu führen, dass das Material nicht aushärtet, zu viel Härter führt zu schneller Aushärtung und poröser Materialbeschaffenheit.
Wenn die Stelle von der Rückseite zugänglich ist, wird die Glasfaser-Spachtelmasse von der rückwärtigen Seite aufgebracht, wenn nicht füllt man die Stelle auf der vorderen Seite mit einer dünnen Schicht.
Die Verwendung einer kleinen flexiblen Plastikspachtel erleichtert die Arbeit. Noch besser ist für die späteren Feinarbeiten eine ausgediente Hotelkarte aus Plastik.
Wenn die Glasfaserspachtelmasse ausgehärtet ist wird diese erst einmal grob abgeschliffen.
Hierzu gibt es für die Handschleifarbeit einen sehr guten Trick. Man nimmt ein Schleifpapier für die Schleifscheibe und faltet es in die Hälfte. Damit kann man sehr handlich schleifen.
Danach die geschliffene Stelle mit Alkohol reinigen und eine Schicht Feinspachtel auftragen.
Auch hier mit einer weichen Plastikspachtel. Das vorsichtige Ziehen mit der Spachtel, immer der Kontur des Karosserieteils folgend, erleichtert eine formgenaue Arbeitsweise.
Wenn die Schicht ausgehärtet ist, wird das Gröbste mit einem Karosserie-Hobel abgetragen.
Dieser Hobel wird vorsichtig in einer leicht schrägen Bewegung über die zu glättende Stelle gezogen. Damit sind die Unebenheiten beseitigt und die gespachtelte Stelle kann mit einem Schleifpapier der Stärke 250 geschliffen werden. Wenn man nun genau hinsieht, erkennt man nach dem Schleifen, das die erhabenen Stellen alle beseitigt sind, die versenkten Stellen allerdings noch vorhanden sind.
Daher wird eine weitere Schicht Feinspachtel aufgetragen. Dieses mal kann mit der weichen Plastikspachtel durch festen Druck die Oberfläche fein ausgearbeitet werden.
Nun erfolgt nach dem erneuten Aushärten das Feinschleifen der Oberfläche. Letztmalig am Schluss mit einem 800er Nass-Schleifpapier. Wenn die Oberfläche glatt ist, es gibt dabei kein besseres Messinstrument als die Hand, da die Finger die besten Sensoren für Unebenheiten sind, wird mit einem Schleiftuch der Stärke 1500 nass abgeschliffen.
Danach trocknet man die gespachtelte Stelle mit einem staubfreien Tuch und wischt mit ein wenig Alkohol die bearbeitet Stelle ab.
Um Unebenheiten zu erkennen, kann man ein bisschen Lack auftragen. Feinste Spuren und Unebenheiten beseitigt man dann letztlich mit Spritzspachtel.
In der nächsten Folge stellen wir die Lackierarbeit vor.