Sehen Sie hier das exklusive Video über das Beseitigen von Lackkratzern bei Oldtimern.
Lackkratzer auf der Oberfläche des Oldtimer Lacks sind ein Ärgerniss. Daneben können sie allerdings auch in manchen Fällen dazu führen, dass der Lack an solchen Stellen schneller verwittert. Daher gilt es, solche Kratzer zu beseitigen. Zuerst wird mit einem textilen Schleifpad die Lackstelle angeschliffen. Dabei ist der Teller mit einer weichen Schleif-Scheibe versehen. Der Schleifteller wird auch nur einseitig über den Lack geführt.
Die zerkratzte Lackstelle wird anschließend mit einem Schleifpad der Gradation 1000 nass abgeschliffen. Das Pad wird auf die Rotations-Scheibe des Rotations-Polierers gesetzt. Mit diesem Schleifpad wird nicht viel Material der oberen Klarlackschicht abgetragen, sondern nur die leichten Kratzer die durch die Reifenfetzen entstanden sind. Beachten Sie die Haltung des Rotationsschleif-Tellers. Das Schleifpad liegt nicht ganz flach auf dem Lack auf, sondern wird nur auf der einen Seite des Tellers über den Lack geführt. Dies verhindert, dass sich der nasse Schleifstaub unter der Scheibe sammelt und durch die Rotation verklumpt und letztendlich den Lack zerstört.
Durch das Nass-Schleifen bleibt der Lack-Abtrag sehr gering. Die nachlackierten Stellen und die feinen Kratzer sind nun nicht mehr sichtbar. Sind die Kratzer und die nachlackierten Stellen gut ausgeschliffen, wird der Lack mit einem Schleifpad der Gradation 4000 nochmals nass nachgeschliffen. Dies geschieht mit einem Schleifpilz oder mit der Maschine.
Der Lack ist nun soweit vorbereitet, dass die Stelle auspoliert werden kann. Der erste Durchgang erfolgt mit einem eher als „Schleifmittel“ zu bezeichnenden Flüssigkeit und dem Rotations-Schleifer. Zum Einsatz kommt ein harter Polierschwamm. Für solche Fälle verwenden wir in unserer Oldtimer-Werkstatt ‚S3 Gold‘ (von Scholl Concepts) und den Polierschwamm ‚Spider Pad‘. Dieses Spezial-Pad verhindert, dass die polierte Stelle zu heiß wird und sorgt dennoch für einen gezielten Abtrag. Wird ein Polier-Pad erstmals verwendet, muss die Polierpaste mit einem Spachtel oder per Holzstäbchen in das Pad eingestrichen und dadurch gleichmäßig verteilt werden. Der erste Polierdurchgang sorgt für eine sehr glatte Oberfläche.
Im zweiten Schritt wird die geglättete Oberfläche auf Hochglanz gebracht. Hierfür kommt ein Exenterscheifer zum Einsatz, dessen Polierteller auch rotierende Kurvenbahnen ausführen kann. Dies verhindert die Hologramm-Bildung im Lack. Nach dem Auftragen des Poliermittels, wird die Maschine kreuzweise über den Lack geführt. Die Geschwindigkeit sollte so eingestellt sein, dass der Lack nicht zu heiß wird.
Der letzte ‚Schilff‘ bekommt der Lack mit einem weicheren und feineren Polier-Pad und einer nochmals feineren Hochglanzpolitur (S30+ Polierpaste). Durch die besondere Rotations-Bewegung des Rotex-Extenderschleifers wird der Lack kaum erwärmt, das Poliermittel beim Anlauf nicht weggeschleudert und das Ergebnis ist eine hochwertige und intensive Polierwirkung.
Letzte Rückstände des Poliermittels mit einem weichen sauberen Mikrofaser-Tuch beseitigen.