Sehen Sie hier das exklusive Video über das Ausbessern von Lackschäden am Oldtimer.
Abgesplitterte Lackstellen sind ärgerlich und können auch zur Rostquelle werden. Deshalb ist ein zügiges ausbessern sehr wichtig. Kleinere Lackschäden können auch selbst ausgebessert werden.
Zuerst wird die defekte Lackstelle leicht angeschliffen. Eventueller Rost am Blech muss großzügig entfernt werden. Im nächsten Arbeitsschritt wird etwas Polyester-Spachtelmasse aufgetragen. Überschüssige Spachtelmasse wird bevor diese völlig ausgehärtet ist, mit einem scharfen Skalpell vorsichtig abgeschnitten. Ist die Spachtelmasse durchgehend ausgehärtet, kann mit feinem Schleifpapier die Stelle glatt geschliffen werden. Das Schleifen muss trocken erfolgen, denn Polyesterspachtel ist hydrostatisch und saugt das Wasser auf. Dies ist für die anschließende Lackierung sehr ungünstig, da sich der Lack an dieser Stelle nicht mit dem Untergrund bindet und Blasen bildet.
Nach dem feinen Abschleifen der Stelle ist die Basis für die Lackierung geschaffen. Die Stelle kann entweder mit einem kleinen Pinsel und der entsprechenden Farbe ausgebessert werden, oder auch mit einer kleinen Airbrush.
In kalten Räumen ist es ratsam, die zu behandelnde Stelle mit einem handwarmen Föhn vorzuwärmen.
Mit der mit dem Pinsel gestupften Farbe kann durchaus auch ausreichendes Ergebnisse erzielt werden. Wichtig ist es, die Farbe nach dem Trocknen mit einem feinen Nass-Schleifpapier der Körnung 1000 zu schleifen.Ist die Stelle glatt, wird mit einem 4000er Nass-Schleifschwamm und einem Schleifpilz die Stelle nochmals bearbeitet.
Der Auftrag mit einer Airbrush ist wesentlich feiner und erzeugt einen besseren Verlauf. Alle Fahrzeugteile, die nicht lackiert werden sollen, werden entsprechend abgeklebt. Für die Airbrush muss der 2K Lack etwas mehr verdünnt werden. Am besten wird die richtige Verdünnung erst einmal an einem anderen Testblech ausprobiert. Zu dicker Lack verstopft die Düse, zu dünnflüssiger Lack läuft sehr schnell und deckt nicht ausreichend ab.
Der Lack wird in weichen sanften Bewegungen aufgetragen. Die Distanz zur Oberfläche beträgt in etwa 10 bis 15 cm. Dies ist aber abhängig von der Größe der Düse.
Der Lack wird in mehreren Schichten aufgetragen. Nach dem Trocknen wird auch hier der Lack nochmals mit einem sehr feinen Schleifschwamm nass abgeschliffen.
Die Stelle wird nun mit einem weichen Tuch gereinigt. Mit einem Rotationspolierer, wie beispielsweise dem SHINEX RAP 150 von Festool, wird der Lack auf Hochglanz poliert. Dies geschieht in verschiedenen Stufen und unter Beachtung einiger Grundlagen. Der Polierschwamm (orange) wird auf den Rotationsteller aufgelegt. Das Poliermittel wird auf den Schwamm aufgetragen. Der erste Polierdurchgang erfolgt mit einem gröberen 6000er Poliermittel. Wird der Polierschwamm auf dem Lack aufgelegt, sollte die niedrigste Stufe des Rotationspolierers eingestellt sein. Der Polierdurchgang wir so oft wiederholt, bis die Schleif-Riefen vollständig beseitigt und der Glanzgrad wieder hergestellt ist. Der Lack darf nicht überhitzt werden. Der Vorteil an einem professionellen und hochwertigen Poliergerät, im Vergleich zu günstigeren Winkelschleifern, liegt in der Möglichkeit, das Gerät stufenlos und weich regeln zu können. Es läuft sanft in den untersten Umdrehungsbereichen rund um die 1000 U/ min an und lässt sich stufenlos hoch regeln.
Zum Schluss wird mit einem schwarzen weichen Polierschwamm und einer 11000er Paste die Fläche auf Hochglanz poliert.
Reste der Polierpaste können mit einem weichen Lappen beseitigt werden. Die Lackstelle ist nun wieder glänzend und es ist nichts mehr von dem Lackfehler zu sehen.