Sehen Sie hier das exklusive Video über das Arbeiten an der Rollenstreckmaschine in der Oldtimer Werkstatt
Eine der gängigsten Techniken in der Karosserie-Werkstatt ist das Glätten und Formen von Dünnblechen an der Rollenstreckmaschine. Solche Rollenstreckmaschinen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die hier gezeigte Maschine liegt im mittleren Preis-Segment und bietet mit der Vielfalt an Rollen durchaus genügend Möglichkeiten, Arbeiten für Karosseriebleche an dieser Maschine zufriedenstellend durchzuführen.
Die Rollenstreckmaschine kommt zum Einsatz, wenn Wölbungen gleichmäßig geformt werden müssen.Es gibt Wölbungen an Blechen, die nur in eine Richtung gehen und auch komplexere Wölbungen in verschiedene Richtungen. Für solche Formen ist die Rollenstreckmaschine unabdingbar.
Des weiteren hat die Rollenstreckmaschine auch die Funktion, das Blech zu härten, denn durch das Rollen des Blechs wird die molekulare Struktur kompakter und damit das Blech auch härter.
Das Arbeiten mit der Rollenstreckmaschine erfordert etwas Übung. Daher sollte man, bevor man an der Maschine arbeitet, sich erst einmal mit der Funktion vertraut machen.
Die Rollenstreckmaschine besteht aus einem schweren Metallbügel mit zwei eingesetzten Rollen. Oben wirkt eine Glatte schwere Rolle, unten können Rollen mit verschiedenen Durchmessern und Wölbungen eingesetzt werden. Die untere Rolle entscheidet über das endgültige Resultat. Bei der untere n Rolle kann der Anpressdruck auf die obere Rolle variabel eingestellt werden und steuert somit die Formkraft der Rollenstreckmaschine. Ein häufiger Anfänger-Fehler ist, die untere Rolle zu sehr zu spannen. Damit ist der Anpressdruck sehr hoch und das Blech auch sehr schnell geglättet oder geformt, aber die Struktur ist in diesem Falle auch sehr zügig gehärtet oder überformt, was schwieriges Stauchen zur Folge hat.
Die Form der Rollen entscheidet letztendlich auch über den Grad der Wölbung. Daher wird die untere Rolle der endgültigen Form des Blechs angepasst. Je runder die Rolle, desto größer wird die Wölbung des Blechs.
Ohne Übung sollte man das Blech erst einmal langsam und ohne hohen Druck durch die Rollenstreckmaschine führen. Diese Technik dauert zwar länger, ist aber am Anfang leichter zu handhaben.
Wird das Blech kreuzweise nur in eine Richtung durch die Rollen geführt entsteht eine einheitliche Wölbung in eine Richtung. Die Wölbung kann zusätzlich mit den Händen durch leichten Druck auf die Ränder verstärkt werden.
Das Blech wird in engen Z-Linien durch die Rollenstreckmaschine geführt. Am Anfang ist es hilfreich, sich auf dem Blech Hilfslinien aufzuzeichnen.
Dreht man nun das Blech und führt das Blech seitlich ebenfalls in engen Z-Linien durch die Rollenstreckmaschine, erhält man eine konvexe Wölbung.
Je nach verwendeter Rollenform, entsteht damit eine schwache oder stärkere Wölbung. Eine flache Rolle erzeugt kaum eine Wölbung und eignet sich mehr für das Glätten von geraden oder sehr leicht gewölbten Flächen. Eine rundere Rolle erzeugt hingegen eine sehr starke Wölbung.
Ein zu hoher Druck auf das Blech hinterlässt starke Rollen-Spuren. Um diese zu beseitigen kann der Druck gelöst werden. Damit glätten die Rollen das Blech nur noch und formen kaum mehr.
Ein sehr praktischer Tipp ist das einseitige Ankippen der flachen unteren Rolle. Damit lässt sich in einem Blech eine scharfkantige Sicke erzeugen.
Ein wichtiger Tipp noch. Halten Sie Blech und Rollen immer sauber. Gut polierte Rollen laufen ruhiger und ergeben ein gleichmäßigeres Ergebnis. Schmutzige Rollen können mitten in der Arbeit blockieren.