Werkzeug ABC Schieblehre

Die Schieblehre, auch Messschieber genannt, ist wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit, z.B der Außen-, Innen- und Tiefenmessungen) das am häufigsten benutzte Meßzeug. Sie besteht aus einem Maßstab, dem Lineal, an dem zwei Meßschenkel winkelrecht, d.h im rechten Winkel bei 90 Grad, angebracht sind. Der eine Schenkel ist mit dem Maßstab fest verbunden, der andere läßt sich auf dem Maßstab verschieben, diesen Teil nennt man den Schieber.

Es gibt Schieblehren mit einer Ablesemöglichkeit von 1/10 oder 1/20, seltener Jedoch 1/50 mm -Die Bruchteile der Millimeter werden mit Hilfe eines Nonius abgelesen.
Der Nonius ist ein Hilfsmaßstab. Er ermöglicht die Bestimmung kleinerer Messgrößen, die nicht mehr direkt von der Teilung des Lineals abgelesen werden können.

Beim Zehner-Nonius (Bild 64) sind 9 mm in 10 Teile geteilt. Ein Noniusteil ist also 9 mm:10 - 0,9 mm lang, während die Teilung auf dem Hauptmaßstab 1 mm beträgt. Durch den Unterschied dieser beiden Teilungen kann man auf 1/10 mm genau ablesen.
Beim Zwanziger-Nonius sind19mm in 20 Teile geteilt. Ein Noniusteil ist in diesem Falle 19:20 = 0,95 mm lang und die Meßgenauigkeit demnach 1 - 0,95 = 0,05 mm = 1/20 mm.

Beim Ablesen betrachtet man den Nullstrich des Nonius als Komma, das die Ganzen von den Zehnteln trennt. Man liest also zuerst links vom Nullstrich auf dem Hauptmaßstab die vollen Millimeter ab und sucht dann

rechts vom Nullstrich den Teilstrich des Nonius, der sich mit einem Teilstrich des Hauptmaßstabes deckt. Dieser gibt dann die Zehntel an. Der Nullstrich des Nonius darf dabei auf keinen Fall mitgezählt werden. Beim Ablesen von Schieblehren mit 1/20, 1/50 oder einem Zollnonius ist entsprechend zu verfahren.
Beim Messen mit der Schieblehre sollen die Schenkel der Lehre möglichst weit über das Werkstück geführt werden.

Dabei ist auf saubere Meßflächen, richtigen Meßdruck und richtiges Halten der Lehre zu achten.