Sehen Sie hier das Video über die Anfertigung eines Kotflügels für einen Oldtimer
Eine Klopfform ist die Grundlage, mit der auch schwierigste Formen in Blech nachgetrieben werden können. Aber auch hier sind einige grundlegende Techniken zu beachten. Wie bereits in vorhergehenden Beiträgen gezeigt, lassen sich einfachere Formen im Sandwich-Verfahren herstellen.
Das Blech wird zwischen zwei Holzschablonen eingespannt und das überstehende Blech umgetrieben.
Kompliziertere Formen können nur schwer in ein solches Sandwich eingespannt werden, aber ein aufgespanntes flaches Brett als Schablone hilft durchaus die Form zu stabilisieren.
Zuerst wird eine Papierschablone von der Formvorlage oder der Klopfform abgenommen. Ein Stück festeres Papier wird mit Reißzwecken an dem Holz der Klopfform befestigt und die Grundform für das Ersatzblech nachgezeichnet. Mit dieser Schablone wird die Form auf das Karosserieblech übertragen. Anhand dieser Papierschablone kann aber auch eine Holzform erstellt werden, die zusammen mit dem Blech an der Klopfform befestigt wird.
Zuvor werden mit einem Bohrer mehrere Löcher in das Holzbrett und das Blech gebohrt, die es ermöglichen, das Blech zusammen mit der Holzschablone auf die Klopfform zu verschrauben.
Für diese Arbeiten ist ein sehr leistungsstarker Akkuschrauber ideal. In unserem Falle verwenden wir einen Akkuschrauber von Festool, bei dem auch das Bohrfutter mittels einer Schnellspannhalterung leicht in ein Steckfutter ausgetauscht werden kann. Der Akkuschrauber muss leistungsstark sein, weil das Holz für die Klopfform ein Hartholz sein sollte und das Einschrauben von entsprechend Langen Schrauben sehr mühevoll wird, wenn der Akkuschrauber die Leistung nicht erbringen kann. Der Schrauber gibt sehr schnell nach und die Schraube kann nicht ganz eingedreht werden. Das Sandwich muss aber sehr fest gespannt sein, damit beim Klopfen des Bleches die Holzschablone fest anliegt.
Sind Holzschablone und Blech an der Klopfform festgeschraubt, kann die Form in das Blech getrieben werden. Das Blech wird stückweise umgetrieben. Auch hier gilt wieder, das Blech nur Stück für Stück in die gewünschte Form zu treiben.
Sehr bald erkennt man bereits die Grundform. Das Sandwich kann zwischendurch gelöst und das Blechteil mit einem Glättehammer geglättet werden.
Eventuell muss das Blechteil immer wieder an der Klopfform nachgetrieben werden.
Ganz zum Schluß wird mit einem Kunststoff oder Aluminium Hammer die Oberfläche des angefertigten Ersatzblechs geklopft und damit nochmals geglättet.
Warum die Holzschablone eine sehr nützliche Unterstützung ist, erkennt man, wenn man die herkömmliche Technik, ohne die unterstützende Holzschablone betrachtet. Natürlich ist diese Technik durchaus auch gängig und für geübte Karosseriebauer kein Problem, aber sehr bald erkennt man den Verzug im Blech, die durch die Spannungen im geformten Blech entstehen.
Auch hier wird die Klopfform als Grundlage der Formarbeiten eingesetzt. Das Blech wird aber erst einmal in einem Sandsack grob vorgeformt. Erst wenn die Form ungefähr der finalen Form entspricht, wird das Blech an der Klopfform angelegt und über die Holzform getrieben.
Auch so erhält man ein sehr genaues Reparaturblech. Die Letzten Schritte sind wie zuvor beschrieben. Entweder wird das Blech händisch oder mit einem Glättehammer geglättet.