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MAG Schweissen – Die Kehlnaht

Datum: 17.06.2011     Autor: Kay MacKenneth

Sehen Sie hier das Video über das Schweißen einer Kehlnaht in der Oldtimer Werkstatt

Stoßen zwei Bleche aufeinander, entsteht beim Schweißen dieser beiden Bleche eine sogenannte Kehlnaht. Das Schweißen einer solchen Kehlnaht unterscheidet sich nicht all zu sehr von dem eigentlichen Nahtschweißen, dennoch sind einige Punkte zu beachten.

Auch hier ist in erster Linie wieder die Brenner-Haltung maßgeblich.
Der Brenner wird jeweils in einem Winkel von 35° bis 45° zu den aufeinander stoßenden Blechen gehalten und in einem Führungswinkel von ca. 45° bis 55°. Der ertse Winkel ist abhängig von der Position der Kehlnaht. Liegt die Kehlnaht flach in einer Kehle, ist eine 45° Brennerhaltung einzuhalten. Dagegen empfiehlt sich eine Brennerhaltung von etwa 35° bis 40° bei einer horizontal liegenden Naht.

Im Gegensatz zu dem regulären Nahtschweissen, benötigt man bei der Kehlnaht etwas mehr Spannung, da das Metall aufgrund der überkreuzten Fläche im Falle der Kehlnaht mehr Wärme aufnimmt.
Da die Brennerhülse bei einer Kehlnaht so gehalten werden muss, dass das Schutzgas entsprechend an die Schweißstelle strömen kann, ist die Brennerhaltung und die Drahtzufuhr ein sehr entscheidender Faktor.
Die Düse sollte sich an der Spitze verengen und möglichst schmal sein.

Die Drahtlänge sollte zu Beginn bereits die richtige Länge haben. Steht der Draht zu weit raus, führt es dazu, dass das Schutzgas nicht ausreichend an die Schmelze dringt. Ferner schmilzt der Draht zu schnell ab und es entsteht eine sehr unregelmäßige Schweißnaht, da durch das abbrennen der Elektrode immer wieder kleine Aussetzer entstehen. Das Blech wird nicht ausreichend erhitzt und damit dringt die Schmelze auch nicht genügend in das Material ein.
Aber auch die Drahtförderung kann für das Ergebnis entscheidend sein. Ist der Vorschub zu gering, tritt ein ähnlicher Effekt ein. Der Draht brennt immer wieder ab und die Schweißnaht wird ebenfalls sehr unregelmäßig. Ist der Drahtvorschub zu hoch eingestellt, resultiert daraus, bei richtig eingestelltem Schweißstrom, eine zu große Materialzugabe und der Brenner wird in regelmäßigen Abständen vom Werkstück abgedrückt. Damit wirkt sich dies wiederum auf die Schutzgaszufuhr aus.
Resümierend ergibt sich, dass auch bei dem Kehlnahtschweissen alle Faktoren, die ansonsten beim Schutzgas Schweissen zu beachten sind, ebenso streng beachtet werden müssen. Vor allem die Brenner-Haltung ist sehr entscheidend für ein gutes Ergebnis.

Maßgeblich sind, der Elektrodenabstand, der Durchmesser der Gasdüse, der Abstand der Elektrodenführung zu dem Rand der Gasdüse und der Abstand der Düse zu der Schmelze.
Die Gaszufuhr sollte bei einem Blech zwischen 0,8 mm und 1,5 mm etwa bei 10 L bis 15 L/min liegen.

Wird nun die Kehlnaht geschweißt, wird die Elektrode mit kleinen kreisenden Bewegungen geführt. Damit dringt die Schmelze in beide Dünnbleche ein und verbindet die Bleche stabil miteinander. Eine Kehlnaht wird am besten stechend geschweißt.
Je nach Blechstärke, variiert die Führung des Brenners. Bei sehr dünnen Blechen verwendet man eine sogenannte Strichraupe. Dabei wird der Brenner vor und zurück geführt.
Beachten Sie beim Schweissen immer, dass die Sicht auf die Schmelze frei ist. Nimmt Ihnen der Brenner die Sicht, sollte nicht die Brennerhaltung verändert, sondern die Sicht durch die Körperhaltung ausgeglichen werden.
Wenn eine durchgezogene Kehlnaht nicht notwendig ist, ist es aus Hitzetechnischen Gründen sinnvoll, die Kehlnaht abgesetzt zu schweißen. Durch das abwechselnd abgesetzte Schweißen wird der Verzug des Dünnblechs stark reduziert.