Sehen Sie hier das exklusive Video zu dem Thema Tür-Rahmen von Oldtimer Fahrzeugen nachfertigen Teil 1.
Türblech und die unteren Türrahmen sind die häufigsten Rostherde am Oldtimer. Bevor aber die Türbleche neu aufgesetzt werden, sollte man sich zuerst einmal die Türrahmen genauer ansehen, denn oft sind diese auch bereits schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Denn hat der Rost bereits die Rahmenteile angegriffen, bleibt oft nichts anderes übrig, als die beschädigten Rahmenteile nachzufertigen.
Das beschädigte Türblatt und das Rahmenteil werden aus der Tür herausgetrennt und dienen als Vorlage für die Nachfertigung. Zuerst werden alle Schweißpunkte gelöst und die einzelnen Bauelemente voneinander getrennt. Da die Teile eventuell sowieso sehr vom Rost zerfressen sind, ist es wichtig, bei der Erhaltung der noch bestehenden Bauteile sehr vorsichtig vorzugehen. Denn diese dienen für die Erstellung der Schablonen.
Ist das Rahmenelement nun freigelegt, wird mit einem Stück Papier eine Schablone als Vorlage für die Treibschablone abgenommen. Mit einem Stift werden alle relevanten Kanten nachgezeichnet. Um ein Verrutschen des Papiers zu vermeiden, werden kleine Magnete auf das Papier gesetzt.
Die ausgeschnittene Papierschablone wird auf ein Stück Schichtholz gelegt und übertragen.
Die Form der Sicke wird ausgemessen und ebenfalls aufgezeichnet. Die Sickenvertiefung muss nun in dem Holz ausgefräst werden. Zu diesem Zweck eignet sich ein Dremel Trio, denn mit diesem Multiwerkzeug lassen sich verschiedenste Materialien schneiden, schleifen und fräsen.
Ein Hilfsschiene wird angelegt und die Fräse auf die entsprechende Tiefe eingestellt. Schrittweise kann nun die Vertiefung für die Sicke in das Holz gefräst werden. Der Vorteil an dem Demel Trio ist, dass dieses Werkzeug 360° Arbeiten kann und der Handgriff schwenkbar ist, was das Arbeiten mit dem Gerät merkbar erleichtert.
Anschließend wird die Rahmenform aus dem Holz ausgeschnitten.
Im nächsten Schritt wird die Schablone aus Papier auf das Blech übertragen und die Form ausgeschnitten. Außen herum sollte genügend Überstand eingeplant werden, da bei dem Verformen des Bleches auch ein Schwund entstehen kann.
Das Zuschneiden des Blechs geht mit einer Hebelschere sehr einfach. Je kleiner die Abschnitte sind, die man zuschneidet, desto einfacher ist es, mit der Hebelschere gut arbeiten zu können.
Das Blech wird nun mit Schrauben an dem Holzrahmen befestigt und zusätzlich mit Eisenstangen verspannt. Es kann begonnen werden, das Blech entsprechend zu treiben. Die Vertiefungen für die Versteifung werden zuerst getrieben. Am besten eignet sich für solche Arbeiten ein Schweif- oder Kugelhammer.
Ist die Versteifung fertig, kann an einer Rollenstreckmaschine die Kante noch gesäubert und geschärft werden. Dazu wird ein kleiner Trick angewendet. Auf einer Seite der unteren Rolle wird an der Aufnahme ein Stück Blech eingesetzt. Dadurch erhöht sich die flache Rolle einseitig. Für man nun das Blech durch die Rollen, wird das Blech vorwiegend an der einen Kante gestreckt. Die auslaufende Vertiefung kann so fein säuberlich nachgearbeitet werden.
Anschließend wird die Fläche ohne die einseitige Erhöhung gestreckt und die Fläche geglättet.
Das Blech wird nun wieder mit der Holz - Schablone verschraubt und die Seiten des Blechrahmens umgetrieben. Besonders die Ecken müssen stückweise gestaucht werden. Diese Form des Stauchens wurde bereits in einer früheren Serie behandelt.
Nun kann die Sicke in das Blech getrieben werden. Am einfachsten geht das Treiben von geraden Sicken mit einem rund abgeschliffenen Meisel.
Die Sicke wird Stückweise ohne viel Kraftaufwand eingetrieben. Dieser Vorgang muss mehrfach wiederholt werden, bis die Sicke die nötige Tiefe erreicht hat.
Der erste Teil des Rahmens ist damit vorbereitet. Im nächsten Schritt müssen die seitlichen Rahmenteile für die Aufnahme des Türblatts rekonstruiert werden, Dazu werden die Fragmente gemessen. Diese Arbeiten werden im nächsten Teil dieser Serie gezeigt.