Tipps & Tricks

Blecharbeiten - Kotflügel formen Teil5

26.03.2011   Autor: Kay MacKenneth

Sehen Sie hier das exklusive Video zu dem Thema Oldtimer Kotflügel formen.

In den vorhergehenden Beiträgen wurden alle Grundlagen für die Formarbeiten eines Kotflügels behandelt. In dieser Folge werden wir uns der finalen Formung des Kotflügels annehmen.

Das Blech wurde nach einer angefertigten Schablone ausgeschnitten und liegt nun als flaches Blech vor. Im ersten Schritt wird dieses Blech unter Hilfename einer Rundform grob in Form gebracht. Mit einem Holzhammer und einem hohlen Holzblock wird das Blech so weit getrieben, bis die grobe Form des Kotflügels erkennbar ist.

Nun kommt die Rollenstreckmaschine zum Einsatz. Das Blech wird fest in die Rollen eingespannt und geglättet. Sobald das Blech geglättet ist, wir nochmals das Blech mit dem Holzhammer oder einem Kugelhammer nachgeformt. Das Glätten des Bleches kann anschließend auch mit dem Glättehammer vorgenommen werden.

Der Vorgang des Glättens und Nachtreibens wird so lange wiederholt, bis die Form eindeutig erreicht ist.
Allerdings muss zwischendurch das Blech durch das sogenannte "Tempern" wieder gehärtet werden. Durch die starke Dehnung der Struktur kann das Blech ab einem bestimmten Grad brechen oder reißen, da die Struktur instabil wird. Dabei wird das Metall ausgeglüht. Um zu erkennen, wann der notwendige Hitzegrad erreicht ist, wird das Blech zuerst mit einer Acytelen Flamme verrußt. Mit einer heißen Flamme kann dieser Ruß wieder entfernt werden. Es ist ein Indikator für die richtige Hitzebildung auf dem Metall, denn das Blech soll nicht beginnen rot zu glühen. Man nennt dieses Verfahren daher auch in der Fachsprache "Blauglühen".

Durch das Tempern ist das Blech wieder stabilisiert und die letzten Arbeitsschritte können nun durchgeführt werden. Nochmals wird das Blech mit dem Hammer getrieben und in Form gebracht. Die letzten Arbeitsschritte werden an der Rollenstreckmaschine durchgeführt. Die Spannung und der Druck der Rollen kann immer mehr gelöst werden. Dies bewirkt, das das Blech immer mehr geglättet wird.

Am Ende der Arbeit steht immer wieder das Anpassen des Kotflügels an das Gittermodell. Wenn das Blech die endgültige Form erreicht hat, muss der Radlauf noch umgebördelt werden. Diese Arbeit wird in diesem Falle mit der Sickenrollen-Maschine durchgeführt.

Mit zwei Flachen Rollen wird entlang der inneren Linie die Sicke umgebogen. Dieser Vorgang sollte ebenso in mehreren Durchläufen erfolgen, damit die Sicke nicht während des Bördelns bricht oder das restliche Blech stark verzieht.