Sehen Sie hier das Video Teil 2 über die Grundlagen des MIG Schweissens in der Oldtimer Werkstatt
Bei Karosserie-Arbeiten am Oldtimer kommt die Technik des Punktschweißens am häufigsten zum Einsatz. An manchen Stellen und Verbindungen ist technisch für die Sicherheit keine andere Schweißform zugelassen. Setzt man am Schweller eines Fahrzeugs zum Bespiel eine durchgezogenen Naht ein, kann es zur Verweigerung der technischen Abnahme kommen.
Auch Punktschweißen kann Nähte stabil verbinden und sorgt für einen sicheren Halt.
Betrachtet man ein Fahrzeug genau, erkennt man, dass auch werkseitig bereits Nähte einzig durch Punkt-Schweißen miteinander verschlossen wurden.
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Bei dem klassischen Nahtschweißen unterscheidet man zwischen vier unterschiedlichen Nahtformen. Die häufigste und stabilste Naht ist die sogenannte V-Naht. Dazu wird für die Überlappung beider Bleche ein Blech an der kante leicht abgekantet. Dazu verwendet man entweder eine sogenannte Abkantzange oder eine Sickenrollenmaschine mit Abkantrollen.
Idealerweise ist die Vertiefung genau so tief wie das zweite angesetzte Blech. Die Breite der abgekanteten Sicke entspricht in etwa 10 bis 14 mm.
Mittig wird beim Schweißen jeweils ein Schweißpunkt auf das aufgelegte Blech gesetzt. Der Schweißpunkt sollte beide Bleche gut durchdringen. Die Schweißpunkte haben einen Abstand von ca. 20 bis 40 mm voneinander.
Eine weitere Möglichkeit Schweißpunkte bei der V-Naht zu setzen ist das Anbringen der Punkte in der Kantnaht der beiden Bleche.
Häufig wird bei der Karosserieverbindung die sogenannte Lochpunktnaht angewendet.
In das aufgesetzte Blech wird alle 20 - 40 mm mit der Lochzange ein rundes Loch gesetzt. Dieses Loch beträgt in etwa 5mm. Der Schweißpunkt wird mittig in das Loch gesetzt und verbindet damit die beiden Bleche. Eine spezielle Düse (die sogenannte Gaspunktdüse) mit zwei Anpress-Höckern erleichtern das Punktschweißen wesentlich.
Die Lochpunkt Technik wird auch in Kombination mit der V-Naht angewendet.
Die Dritte, aber auch schwierigere Nahtform ist die I-Naht. Dabei werden die beiden Blechkanten aneinandergelegt und der Punkt auf die Verbindungsstelle mittig zwischen die beiden anliegenden Kanten gesetzt. Damit das Blech nicht verrutscht, ist ein starker Magnet recht hilfreich.
Für das Punktschweißen wir der Schweißstrom so hoch wie möglich eingestellt, damit kurze und effektive Brennzeiten erzielt werden. MIG Schweißen eignet sich für das Punktschweißen hervorragend, da man einseitig Schweißen kann und somit auch an Stellen arbeiten kann, die von einer Seite nicht zugänglich sind.
Bei dem Schweißvorgang an der Lochpunktnaht und auch an der I-Naht muss oft der Lichtbogen gependelt werden.
Falsch ist das Aufbauen der Schweißnaht durch kontinuierliches Schweißen mit dem Lichtbogen auf eine Stelle bis die Schmelze mehr wird. Dabei bildet sich nur eine hohe Schmelze mit einer enormen Hitze und letztendlich brennt das Blech an der Stelle durch.
Der Lichtbogen muss leicht gependelt werden. Dabei wird der Brenner entweder leicht parallel oder über Kreuz gependelt.
Damit füllt sich die Lücke und die Naht wird geschlossen.