Tipps & Tricks

Blecharbeiten am Oldtimer - Hohlformen treiben

02.06.2010   Autor: Kay MacKenneth

Sehen Sie hier das Video zum Thema Hohlformen in Blech treiben

Viele Blechteile an Oldtimern sind runde Hohlformen. Um diese zu bekommen gibt es die Technik des Treibens. Diese Technik ist nicht schwer, muss aber sehr bedacht angegangen werden.

Basis für solche Treibarbeiten sind Rundstahlteile mit unterschiedlichen Radien, die als als Treibformen verwendet werden. Das Blech wird auf eine solche Rundform aufgelegt und langsam mit einem Hammer am Rand der Rundform entlang geklopft. Dies verhindert das Verrutschen des Bleches. Generell wird beim Treiben von Hohlkörpern vom Rand her nach Innen gearbeitet. Hier lohnt es sich Geld in einen schweren Holzhammer in Profiqualität zu investieren. Der ist nicht nur Materialschonender sondern auch wirkungsvoller als die günstigeren Kunststoff Hammer.

Schlag für Schlag wird die Wölbung durch Treiben geformt. Allerdings muss vorsichtig gearbeitet werden, damit das Material durch die entstehende Spannung nicht reißt. Treibt man das Metall zu schnell, wird es bald an einer Stelle platzen. Dies liegt an der Veränderung in der Molekularstruktur. Das Material wird extrem gedehnt und dadurch weich und instabil. Um das zu vermeiden erhitzen Profis das Metall zwischendurch immer wieder. Mit einem Brenner wird Ruß auf das zu verformende Metall aufgetragen. Anschließend wird mit einer heißen Flamme das Metall so erhitzt, dass der Ruß verschwindet. Der Ruß dient als Indikator, und zeigt bei seinem Verschwinden an, dass das Metall genügend erhitzt ist und dadurch die Struktur wieder stabilisiert. Je mehr das Metall gedehnt und bearbeitet wird, desto öfter muss dieser Prozess durchgeführt werden.

Nach einiger Zeit erhält man die gewünschte Form. Doch ist die Form noch sehr uneben.

Starke Unebenheiten können mit einem Fäustling ausgearbeitet werden. Leichte Unebenheiten beseitigt man durch Klopfen mit dem Kunststoffhammer oder einem Holzhammer. Durch die leichten Schläge entsteht eine durchgehende Spannung und die Oberflächen-Struktur glättet sich.

Diese Technik wird vor allem für Rundformteile angewendet. In unserem Beispiel wird ein Lampenring für eine integrierte Nebelleuchte geformt. Um eine Gegenwölbung zu erreichen, wird die Form noch einmal in eine kleinere Rundform getrieben. Dadurch erhält man einen äußeren Ring und einen inneren Kegel.


Den Profi Holzhammer zum Treiben erhalten Sie bei
www.dinosaurier-werkzeuge.de/