Alle Fahrzeuge der Baureihe, die in den ersten Jahren die Produktionshalle in Trollhättan verließen, waren grün lackiert und das silberne Logo auf der Fahrzeugfront stilisierte beide Unternehmensbereiche: Der auf einer rechteckigen Plakette fixierte Schriftzug "SAAB" wurde links und rechts von zwei Flugzeug- profilen getragen. Obwohl das Markenlogo in den folgenden Jahren immer wieder modifiziert wurde, blieb die optische Verbindung mit dem Flugzeugbau noch lange erhalten.
1949: die ersten Vorserien-Fahrzeuge
Über drei Jahre waren verstrichen zwischen den ersten Versuchsfahrten mit dem Prototypen des Ur-Saab und der Herstellung von 20 Vorserien-Fahrzeugen des Modells 92A im Sommer 1949. Denn einerseits mussten die im Automobilbau unerfahrenen Flugzeug-Konstrukteure die technischen Herausforderungen der Fortbewegung zu Lande meistern. Andererseits gingen der endgültigen Entscheidung für einen Einstieg in die Automobilproduktion viele interne betriebswirtschaftliche Diskussionen voraus.
Der Saab 92 hatte einen quer eingebauten wassergekühlten (Thermosyphon ohne Umwälzpumpe) Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 764 cm³ und 18,4 kW (25 PS) bei 3800/min, der über ein teil- synchronisiertes Dreiganggetriebe die Vorderräder antrieb. Die Räder waren an Schwingen (vorn geschobene) unabhängig aufgehängt und mit Drehstäben gefedert. Der Wagen hatte Zahnstangen- lenkung und Lenkradschaltung. In der selbsttragenden zweitürigen Karosserie gab es vier Sitze und einen nur von innen zugänglichen Kofferraum im Heck. Die mit einem Strömungswiderstandskoeffizient von ca. 0,3 windschlüpfige Form stammte von dem schwedischen Designer Sixten Sason.
Sixten Sason war schon in früher Jugend ein begeisterter Zeichner. Sein Vater war Bildhauer mit eigener Firma, dort ging Sixten in die Lehre, was sicherlich seine spätere Fähigkeit der dreidimensionalen Darstellung von Illustrationen positiv beeinflusste. Schon als Fünfzehnjähriger fertigte er die Illustration eines Benzintanks für die Motorradfabrik Husqvarna. Im späteren Leben sollte er noch viele Aufträge von Husqvarna erhalten.
Im Jahre 1939 wurde Sixten Sason beim schwedischen Flugzeughersteller Saab angestellt, wo er Chef für die Zeichnerabteilung wurde. Sason hatte ein einmaliges Talent, sog. Röntgenzeichnungen von technischen Details für Handbücher und Instruktionsmaterial anzufertigen. Als Saab nach dem Kriege als Friedensproduktion mit der Automobilherstellung begann, hatte Sason einen festen Platz in der Designgruppe und war bei der Entstehung des "Ur-Saab" mit dabei. Als Chefdesigner formte er sämtliche Saabmodelle bis hin zum Saab 99, der 1967 auf den Markt kam. Die Präsentation blieb ihm versagt, Sixten Sason starb kurz vorher, im Alter von 55 Jahren.
Während seiner Zeit bei Saab traf Sixten Sason den Kamerahersteller Victor Hasselblad. Auch Hasselblad suchte eine Nachkriegsproduktion, nachdem die Firma Aufklärungskameras für die schwedische Luftwaffe gebaut hatte. Zusammen mit Sason entwickelte Hasselblad die "erste einäugige 6x6 Spiegelreflex- kamera der Welt, mit austauschbarem Objektiv und Magazin", die Hasselblad 1600 F, die 1948 in New York präsentiert wurde.
Mit dem Erscheinen des Saab 92B 1952 gingen einige Modifikationen einher. Der Wagen hatte nun einen von außen zugänglichen Kofferraum und ein größeres Heckfenster. Etwa ein Jahr später wurde die Motor- leistung auf 28 PS bei 4000/min angehoben. Dieses Modell wurde auch schon in geringen Stückzahlen exportiert. Erik Carlsson siegte 1955 bei der 800 km langen Schweden-Rallye mit einem Saab 92B. Im selben Jahr erschien das Nachfolgemodell Saab 93. Der Saab 92B wurde noch bis 1956 gefertigt. Insgesamt wurden 20.128 Fahrzeuge produziert.
(Die Angaben wurden zum Teil Wikipedia entnommen)