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Oldtimer Portrait: BMW 328 - eine Rennsport-Legende

23.04.2011   Autor: Kay MacKenneth

Sehen Sie hier das Video über den legendären Oldtimer mit erfolgreicher Renngeschichte, dem BMW 328.

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Schon der erste Auftritt des kompakten kleinen Sportwagens war spektakulär: anstelle einer Präsentation auf einer Autoausstellung, steuerte, der als "Motorrad-Weltrekordmann" bekannte Ernst Henne, mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 101,6 km/h den Wagen 1936 über die Nordschleife des Nürburgrings beim Eifelrennen aufs Siegertreppchen der 2000ccm-Klasse. Der Grundstein für die einzigartige Karriere des BMW 328 war gelegt. Grand Prix Veranstaltungen, Bergrennen, Rallyes, Geschwindigkeitswettbewerbe - die BMW 328 Modelle dominierten fortan den Rennsport ihrer Zeit in der 2-Liter Klasse. Bei der Mille Miglia 1940 fuhren Huschke von Hanstein und Walter Bäumer mit ihrem Sieg den BMW 328 endgültig in die Halle des Ruhms.

Noch heute lässt der BMW 328 die Herzen höher schlagen und ist gern gesehener Gast auf allen Veranstaltungen. Er ist ein Meilenstein der BMW-Historie. In wirtschaftlich schlechten Zeiten suchte man nach neuen Geschäftsfeldern. Konzernchef Karl Rapp hatte erkannte, dass der erhoffte Erfolg mit dem Dixi Nachfolger 3/20 AM1 ausblieb. Unter der Regie von Fritz Fiedler und Rudolf Schleicher wurde nun ein Fahrzeug entwickelt, das sowohl international bei Rennen bestehen konnte und gleichzeitig für wohlhabende Kunden ein gängiger Alltagswagen sein würde. Heraus kam ein neues Chassis mit einem 1,2 Liter Reihen-Sechs-Zylinder Motor. Das war die Basis für die BMW 315 und 319 Fahrzeuge. Bald war die Leistungsgrenze der 1,2 Liter Motoren in den 315/1 und 319/1 Rennfahrzeuge erreicht. Also feilte man bei BMW weiter an der Technik.

So entstand auf dem Rohrrahmen des Modells 319 ein neues Fahrzeug, der legendäre BMW 328. Das im BMW 326 erstmals verwendete Triebwerk wurde minimal im Hubraum gesteigert und erreichte damit eine Leistung von 1971 ccm. Damit verfügte der BMW 328 über 80 PS bei 5000 U/min. Drei Solex Fallstromvergaser sorgen für die nötige Gemischaufbereitung. Die Technik des Motors mit der außergewöhnlichen Konstruktion der Ventilsteuerung beeindruckt noch heute: Die hängenden Ventile mit einer doppelten Kipphebelsteuerung werden auf der einen Seite von eine unten liegenden Nockenwelle angesteuert, während auf der gegenüberliegenden Seite die Ventile über querliegende Stößelstangen betätigt werden. Die zeitliche Steuerung übernimmt die Kipphebelwelle mit den Einlaßventilen auf der direkt von der Nockenwelle angesteuerten Seite.

Das Fahrwerk ist stabil und bringt den Sportler sicher durch die Kurven. Vorne sind die Räder einzeln an Querlenkern und Querfedern mit hydraulischen Stoßdämpfern gelagert. Hinten lagert die Starrachse auf halbelliptischen Blattfedern mit hydraulischen Stoßdämpfern.

Zwischen April 1936 und September 1939 entstanden 464 Exemplare der BMW 328 Modelle. Serienmäßig erhielten sie die typische Roadster Karosserie mit dem aerodynamischen Linienführung. Die Zierde der Front ist die BMW-typische Doppeleniere. Die Türen haben keine Türgriffe.

Eine Klasse für sich sind die unterschiedlichen Sonderaufbauten auf dem BMW 328 Chassis beispielsweise von Wendler, Kamm, Gläser, Authenried, Weinberger, Graber oder Beutler.

Besonders auffällig ist die Stromlinie von Wendler mit der außergewöhnlichen aerodynamischen Form. Wendler baute auf der 328-Basis auch eine luxuriöse Karosserie in Form eines Sport Cabriolet auf.

Weltberühmt wurden die nur 780 Kilo schweren Spezial-Aufbauten für die Mille Miglia mit der Stromlinien-Aluminium-Karosserie, die direkt auf einen filigranen Gitterrohrrahmen gebaut war. Die wohl bekanntesten Fahrzeuge sind das Siegerfahrzeug der Mille Miglia von 1940 und das Mille Miglia Touring Coupé.

Das sogenannte Kamm Coupé basiert ebenfalls auf einem BMW 328 und gilt als Ikone wegen seiner herausragenden CW-Werte.


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Technische Daten: BMW 328
Motor:	6-Zylinder-Reihenmotor
Hubraum:	1971 ccm
Kühlung:	Wasser
Bohrung x Hub:	66 x 96 mm
Verdichtung:	7,5:1
Gemischbildung:	3 Solex Fallstrom-Vergaser
Schmierung:	Druckumlauf
Leistung:	80 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit:	ca. 150 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:	k. A. sec.
Getriebe:	4-Gang Stockschaltung
Spannung:	6 Volt
Aufhängung vorne:	Einzelradaufhängung, an Querlenkern und hydraulischen Hebel-Stoßdämpfern
Hinten:	Starrachse an zwei längs liegenden halbelliptischen Blattfedern m. hydraulischen Hebel-Stoßdämpfern
Karosserie:	Rohrrahmen, aufgesetzte Karosserie
Bremsen:
Vorne:	Trommelbremsen
Hinten:	Trommelbremsen
Abmessungen:
Radstand:	2400 mm
Höhe:	1400
Breite:	1550
Länge:	3900
Spurbreite vorne:	k.A.
Spurbreite Hinten:	k.A.
Gewicht:	830 kg
Baujahr:	1937 bis 1940