Der Fiat Dino wurde als Spider und als Coupé im Zeitraum von 1966 bis 1973 gebaut. Vorgestellt wurde der Spider 1966 auf dem Automobil Salon in Turin anlässlich des 100sten Geburtstages des Firmengründers Giovanni Agnelli. Das Coupé wurde erst ein Jahr später auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert.
Die formschöne Karosserie wurde in der Designschmiede von Pininfarina entworfen. Eine fließend wellenförmige Seitenlinie zieht sich bis zum tiefliegenden vorderen Scheinwerfern. Das Heck reißt stufenförmig ab und verläuft schräg nach unten. Mit den großen Rückleuchten erinnert der Fiat schon äußerlich an einen Ferrari.
Spätestens wenn der kraftvolle Motors gestartet wird, kann der Fiat Dino die hochkarätige Verwandtschaft zu Ferrari nicht leugnen. Unter der Motorhaube arbeitet ein kraftvoller V6-Motor der in der Schmiede von Ferrari entwickelt wurde. Der Name "Dino" stammt von Enzo Ferrari im Andenken an seinen früh verstorbenen Sohn Alfredino.
Dieser selten gesehene Fiat Dino Spider wird im Zuge der 11. Retro Classics 2011 auf der Sonderschau-Fläche über Dino Fahrzeuge zu sehen sein.
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Als Enzo Ferrari die Idee hatte, einen V6-Motor für die Formel 2 zu entwickeln, stand er vor einem grundsätzlichen Problem: die Homologation. Dazu mussten mindestens 500 straßentaugliche Ferraris mit diesem V-6 Motor gebaut werden. Diese hätte Ferrari weder produzieren, geschweige denn zum damaligen Zeitpunkt in kurzer Zeit verkaufen können.
Eine Kooperation mit Fiat schien die Lösung aller Probleme. Allerdings war Enzo Ferrari ein stolzer Mann und tat sich schwer selbst an Fiat mit der Kooperations-Idee heranzutreten. Ferrari galt als völlig selbstständig und ohne fremde Gelder finanziert. Als vermittelnder Dritter kam Francesco Bellicardi ins Spiel, Besitzer der Firma Weber Carburatori. Er schaffte es, dass die Big Player Fiat Konzernchefs Agnelli und Valletta und Ferrari an einen Tisch saßen und eine hochkarätige Kooperation begann. Fiat verbaute den V6-Rennmotor und entwickelte ihn weiter zur Serienreife. Von diesem Joint & Venture profitierten alle. Fiat hatte nun einen rassigen Sportwagen zu präsentieren und Ferrari hatte das Sprungbrett für die Formel 2 gefunden.
Dieser glamouröse Sportwagen Fiat Dino passte zum steilen Aufstieg den Fiat hingelegt hatte. 1965 stellte Fiat erstmals mehr als 1 Millionen Fahrzeuge her und schaffte damit auf Platz 5 der weltgrößten Automobilhersteller. 1966 stieg Gianni Agnelli zum Konzern-Präsidenten von Fiat auf.
Der gezeigte Fiat Dino entstammt der 2,4 Liter Serie, die ab 1969 gebaut wurde. Erkennbar ist diese Serie an den zwei Chromstreifen an dem Kühlergrill.
Das 2418 ccm Triebwerk ist laufruhiger als das des Vorgängers und leistet ganze 180 PS bei 6600 U/min. Damit erreicht der Sportler knappe 210 km/h. Der Drehmoment wurde durch die Hubraumvergrößerung deutlich verbessert und brachte mehr Durchzugsvermögen im unteren Bereich. Ein robustes 5-Gang Getriebe überträgt die Kraft auf die Hinterräder.
Erkennbar ist die 2,4 Lieter Version an den beiden Chromstreifen an der Kühlermaske.
Der 2,4 Liter Spider war mit 1240 kg etwas schwerer als sein Vorgänger und durch die Reduzierung der Drehzahl weniger spritzig, dafür war das Fahrwerk stabiler. Hatte der Vorgänger noch im Heck eine Starrachse an Längsschubstreben auf halbelliptischen Blattfedern, kam bei dem 2,4 Liter Modell bereits eine Einzelradaufhängung an Schräg- und Querlenkern mit Dämpferbein und Schraubenfedern zum Einsatz. Dies verbesserte merklich das Fahrverhalten des Spiders.
Der Fiat Dino Spider lag preislich im oberen Segment und lag mit Porsche oder einem Mercedes SL gleichauf. Vom 2.0 Liter Modell wurden zwischen 1966 bis 1969 insgesamt 1163 Exemplare gebaut, bei den 2,4 Liter Modell waren es bis 1972 nur 420 Exemplare.
Die Fiat Dino Spider haben unumstritten Automobilgeschichte geschrieben.