Die Legende von Marcos ist - trotz Unterbrechungen - eine der langlebigsten im Bereich der kleinen britischen Sportwagenmarken. Sie begann 1958 in einem Pub in Hitchin. Dort trafen sich Jem March und Frank Costin und diskutierten über die Möglichkeiten des Fahrzeugbaus aus Holz.
Jem, der schon in der Schule vom Potential des Materials Holz begeistert war und Frank mit seiner Erfahrung im Flugzeugbau beim Bomber "wooden wonder" Mosquito, beschlossen also einen Rennwagen zu bauen. Frank zeichnete für den Holzkörper verantwortlich, der in North Wales gebaut wurde, Jem brachte die Maschine und alle mechanischen Teile ein. Der Name für die gemeinsame Firma setzte sich aus den beiden Familiennamen der Unternehmer zusammen Mar - Cos.
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Wegen seiner Hässlichkeit wurde das erste Projekt der Xylon als "ugly duck" hässliche Ente bezeichnet, schaffte aber mit Jackie Stewart als Fahrer beachtliche Erfolge in zahlreichen Rennen. Um dem sportlichen Erfolg auch wirtschaftlich umzusetzen, entschloss man sich gefälligere Autos zu bauen. Es folgte der Luton Gullwing und 1963 der Fastback. Aber erst unter dem Design der Brüder Dennis und Peter Adams wurde weniger an Renneinsätze gedacht. Es entstand der überaus attraktive Marcos GT, der 1963 bei der Racing Car Show in London für großes Aufsehen sorgte.
Ausgestattet ist der superflache nur 103 cm hohe Marcos GT ursprünglich mit einem serienmäßigen 1,8 Liter Volvo Motor. Aber es fanden noch viele andere Modelle ihren Weg unter die formschöne Haube. Bei unserem gezeigten Fahrzeug handelt es sich um 3-Liter-Version mit einem Ford Essex V6 Motor mit 2978 ccm, den schon die Wölbung auf der Motorhaube verrät. Die Fensterheber sind elektrisch und das Amaturenbrett gepolstert. Der Wagen ist dank Holzchassis und Karosserie aus Fiberglas ein Leichtgewicht. Die Leichtbauweise ermöglicht dem Fahrzeug mit 140 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometer/Stunde. Serienmäßig ist der Wagen mit Sonnendach ausgestattet. Gegen Aufpreis gab es Felgen aus Magnesium.
Die Testfahrer waren begeistert über die fantastische Straßenlage und die Formel-1-Sitzposition. Allerdings wurde das schwierige Ein-und Aussteigen, die mangelnde Belüftungsmöglichkeit an heißen Tagen und die Lautstärke im Innenraum bemängelt und der Wagen deshalb als weniger alltagstauglich eingestuft.
Finanziell erlebte Marcos turbulente Zeiten. Auf Schließungen folgten regelmäßig Wiedereröffnungen, zuletzt wurde die Firma 2002 wieder eröffnet.