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Mit dem Fahrradreifen fing es an …



07.04.2011   Autor: Oliver Kammern

Nicht nur das Auto feiert Geburtstag - auch der Reifenhersteller Michelin. 1891 meldeten die Brüder Michelin das Patent für den ersten demontierbaren Luftreifen an. Wenige Jahre später traten die beiden zum ersten Mal mit einem luftbereiften Fahrzeug beim Autorennen Paris-Bordeaux-Paris an und legten so den Grundstein für den heutigen Großkonzern.

Michelin 120 Jahre
Michelin 120 Jahre

Im selben Jahr, in dem Carl Benz am 29. Januar 1886 mit der Patentschrift für ein "Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb" eine neue Ära eingeläutet hatte, steigt Andre Michelin im französischen Clermont-Ferrand in das Kautschuk-Unternehmen seiner Eltern ein. In den folgenden Jahren gründet er gemeinsam mit seinem Bruder Edouard die Firma "Michelin et Cie" und legt damit den Grundstein für das heutige Weltunternehmen Michelin. Während in Europa die ersten Automobilfabriken entstehen, melden die Michelin Brüder 1891 das Patent für den ersten demontierbaren Luftreifen für Fahrräder an. Dieser Reifen stellt seine Zuverlässigkeit beim Fahrradrennen Paris-Brest-Paris eindrucksvoll unter Beweis.

Vier Jahre später überträgt Michelin die Technologie des Luftreifens vom Fahrrad auf das Automobil. Beim Autorennen "Paris-Bordeaux-Paris" treten die beiden Brüder mit dem Eigenbau "Le Eclair" erstmals auf Luftreifen an. Mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 150 Kilometern beweisen sie überzeugend die Fahrtauglichkeit des Pneus. Bereits ein Jahr später fährt mit dem "De Dion-Bouton"-Tricycle das erste Serienautomobil mit MICHELIN Luftreifen der Dimension 700x65 über Frankreichs Straßen. Michelin garantiert für den Serienreifen eine mögliche Höchstgeschwindigkeit von bis zu 52 km/h. Haltbarkeit und Verschleißverhalten wurden deutlich verbessert: Der Pneu erreicht eine durchschnittliche Laufleistung von 1.300 Kilometern.

Mit hoher Laufleistung zum ersten Grand Prix Sieg

Im Jahr 1905 präsentiert Michelin mit dem "Semelle" den ersten verschleißarmen Profilreifen. Er verfügt über spezielle Stahlnieten, die durch die Lauffläche "geschossen" waren. Diese Konstruktion garantiert auf den damals noch unbefestigten Pisten gute Traktion und hohe Laufleistung. Der Semelle stellt seine Überlegenheit 1906 mit dem Sieg beim ersten Grand Prix der Motorsportgeschichte in Le Mans nachhaltig unter Beweis. Der in deutschen Reklame-Motiven wortgewaltig als "Gleitschutz mit gepanzerter Doppelsohle" angepriesene Reifen avancierte anschließend zum Verkaufsrenner.

Mit der Erfindung des Zwillingsreifens 1908 stellt Michelin die Weichen für höhere Nutzlasten bei Lkw. 1910 bringt der Michelin Reise-Verlag - zehn Jahre nach dem ersten "MICHELIN-Führer" - die erste gedruckte Straßenkarte für Autofahrer auf den Markt.

Michelin 120 Jahre
Michelin 120 Jahre

Der Radialreifen: wegweisendes Patent von Michelin

1946 lässt Michelin ein wegweisendes Konstruktionsprinzip patentieren - den Radialreifen. Die in Deutschland auch Gürtelreifen genannte Erfindung kommt drei Jahre später als Michelin "X" auf den Markt. Bei dem Reifen sind die Karkasslagen erstmals quer, also radial, zur Laufrichtung angelegt. Durch diese bahnbrechende Innovation erreichen "X"-Reifen gegenüber Diagonalpneus bessere Fahreigenschaften und eine deutlich höhere Laufleistung. 1952 folgt der erste Radialreifen für Lkw, 1987 bringt Michelin den ersten Motorradreifen mit Radialtechnologie auf den Markt. Das Grundprinzip des Gürtelreifens wird weltweit zum Maßstab und ist bis heute bei allen Reifenherstellern Stand der Technik.

1965 entwickelt Michelin den "XAS"-Reifen, dessen Lauffläche sich - dank des asymmetrischen Profils - erstmals an die unterschiedlichen Belastungen und Fahrzustände anpasst. Der erste Niederquerschnittsreifen kommt 1975 ebenfalls aus Clermont-Ferrand: Die niedrigere Reifenflanke reduziert die Walkarbeit des Reifens; Seitenführungskraft, Lenkpräzision, Spurtreue und Bremswege sind erheblich besser.



Energieeffizienz mit "Grünen Reifen"

Die Themen Kraftstoffverbrauch und Energieeffizienz erlangen als Folge der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre zunehmend an Bedeutung. Michelin verfeinert seine Radialreifentechnologie kontinuierlich und reduziert den Rollwiderstand seiner Reifen - was die Kraftstoffeffizienz verbessert. Nach über zehn Jahren intensiver Forschung und Entwicklung gelingt Michelin 1992 ein weiterer Durchbruch mit der Einführung von rollwiderstandsarmen "Grünen" Reifen. Durch das Einbringen von Silica in die Laufflächenmischung sinkt der Rollwiderstand bei Pkw-Reifen erheblich. 2007 bringt Michelin mit dem MICHELIN ENERGYTM Saver die vierte Generation "Grüner Reifen" für Pkw auf den Markt. Die Optimierung des Rollwiderstands wird bei Michelin zur Konzern-Strategie, die Energieeffizienz der Produkte genießt bei Michelin eine sehr hohe Priorität.

Challenge Bibendum als Zukunftsforum der Automobilindustrie

Seit 1998 veranstaltet Michelin mit der Challenge Bibendum in regelmäßigen Abständen ein internationales Forum für alternative Antriebstechnologien. Die Veranstaltung avanciert zu einer der größten Plattformen der Welt für den Dialog von Automobilherstellern, Ausrüstern, Zulieferern, Energieversorgern sowie Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft. Vom 18. bis 22. Mai 2011 findet in Berlin-Tempelhof die 11. Challenge Bibendum mit rund 6.000 Teilnehmern statt. An den Publikumstagen vom 21. bis 22. Mai geht Michelin erneut einen Schritt weiter und präsentiert die Forschungsfahrzeuge, Prototypen und Mobilitätskonzepte erstmals auch der breiten Öffentlichkeit.

Intensive Forschung im Dienste der Mobilität

Den gesamten Michelin Konzern kennzeichnet eine starke technologische Orientierung. Über vier Prozent des Konzernumsatzes fließen jedes Jahr in die Forschung und Entwicklung. Dabei nutzt das Unternehmen sein umfassendes Know-how und kreatives Potenzial auch, um außergewöhnliche Konzepte für die emissionsfreie Mobilität der Zukunft zu gestalten. Das Michelin "Active Wheel" beispielsweise integriert erstmals einen elektrischen Radnabenantrieb plus Bremsscheibe, Bremssattel, aktiver elektromechanischer Feder-Dämpfer-Einheit und zusätzlicher mechanischer Fahrwerksfeder in einem Rad. Der raffinierte und besonders kompakte Antrieb wird bereits in Vorserienfahrzeugen erprobt und ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die flächendeckende Elektromobilität.









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