Buchtipp

Elly Beinhorn - Vom Leben mit Bernd Rosemeyer

03.02.2008     Autor: Désirée Rohrer

Als Elly Beinhorn das erste Mal der Liebe ihres Lebens begegnet, schreibt man das Jahr 1935. Es sind Jahre für Helden.
Elly Beinhorn, bildhübsche Flugpionierin, reist durch Europa und hält Vorträge über ihre Reisen und Entdeckungen. Als sie dem zwei Jahre jüngeren Rosemeyer vorgestellt wird, reagiert sie zögerlich auf seine Avancen. Aber sie ist schon vom ersten Augenblick in seinem Bann: "Damals wusste ich zum ersten Mal und sofort, dass dieser junge Rennfahrer alles was er anfasste, so unbeschreiblich intensiv tat, dass da kein Raum für irgendetwas anderes blieb."

Elly Beinhorn schreibt über ihr zweieinhalb Jahre dauerndes Leben mit dem Ausnahmerennfahrer so, als ob sie am Cafétisch sitzen und alles einfach erzählen würde. Chronologisch und leicht lesbar. Dabei lernt der Leser viel über das doch privilegierte Leben der jungen Heldin, gewinnt Einblicke in die Welt zweier VIPs von damals.
Immer wieder lässt uns Elly Beinhorn hinter die Kulissen sehen, sie verknüpft geschickt die historischen Ereignisse und berühmte Menschen jener Zeit zu einem Gesamtbild der deutschen Renngeschichte. Und je näher man dem wohl bekannten Ende kommt - die junge Familie wurde längst durch den "kleinen Bernd" komplettiert, Rosemeyer war für die Auto-Union von einem Grand-Prix-Erfolg zum nächsten gerast und brach mit den "Silberpfeilen" Rekorde - um so zögerlicher wird man.

Elly Beinhorn endet ihre Erzählung mit "Ich kam nicht mehr rechtzeitig nach Frankfurt" und der Abstand tut gut, den man zu dieser Geschichte bekommt, wenn Dr. Karl Feuereissen das Kapitel "Der letzte Start" an Stelle von Bernd Rosemeyers Frau schreibt.

Das Buch ist mit mehr als 100 zum Teil noch nie gezeigten Bildern ausgestattet. Das Geleitwort schrieb Dr. Wolfgang Porsche, das Nachwort mit den neusten Erkenntnissen zum Unfallhergang Prof.Dr. Bernd Rosemeyer. Zusätzlich sind alle Rennergebnisse von 1935 - 1937 enthalten.

ISBN: 978-3-7766-2598-1
24,95 EUR
Herbig Verlag