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Seine europäische Linie hält, was sie verspricht



Datum: 17.02.2012     Autor: Kay MacKenneth

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Gleich sechs Varianten standen zur Verfügung, als der neue Opel Rekord vor 40 Jahren ins Rampenlicht rückte. Die jüngste Generation der Rüsselsheimer Mittelklasse-Baureihe präsentiert sich 1972 mit einer Stufenheck-Limousine mit zwei oder vier Türen, einem sportlichen Coupé, einem drei- oder fünftürigen Caravan-Modell und einer dreitürigen Lieferwagen-Variante. Das Motorenangebot bestand zunächst aus Benzinern mit 1,7 und 1,9 Litern Hubraum sowie 66 und 83 oder 97 PS. Im Modelljahr 1973 kam ein Diesel hinzu. Im Rekord 2100 D arbeitet der erste von Opel für Pkw-Modelle entwickelte Selbstzünder, ein Vierzylinder-Wirbelkammermotor mit 2,1 Litern Hubraum und 60 PS.

Oldtimer  Opel Rekord D Millionär
Oldtimer  Opel Rekord D Millionär

Im Frühjahr 1972 erschien die Neuauflage des sportlich-exklusiven Schwestermodells Commodore. Dessen zweite Generation wurde ausschließlich als Limousine und Coupé sowie mit leistungsstarken, laufruhigen Sechszylindermotoren angeboten. Das 2,5-Liter-Basismodell leistet 115 PS, die GS-Variante 130 PS. Im September 1972 kam die Topversion hinzu: der Commodore GS/E mit 2,8-Liter-Einspritzer und 160 PS. Ausgerüstet mit dem Motor von Diplomat und Admiral, schloß der GS/E die Lücke zwischen Mittel- und Oberklasse. Wie ihre Vorgänger erreichen Rekord D und Commodore B ein großes Publikum: Bis zum Modellwechsel im Jahr 1977 werden rund 1,2 Millionen Einheiten verkauft.

Oldtimer  Opel Rekord D Millionär
Oldtimer  Opel Rekord D Millionär

Der Rekord D trat in große Fußstapfen: Der seit 1966 gebaute Vorgänger war mit mehr als 1,2 Millionen verkauften Exemplaren der erste Millionenseller dieser Modellreihe. Hinzu kamen über 150.000 Einheiten des höher positionierten Commodore A. Die neue Rekord-Generation wurde nach dreieinhalb Jahren Entwicklungszeit im Januar 1972 vorgestellt. Im Gegensatz zum Rekord C, dessen „Coke-Bottle-Shape“-Karosserie mit „Hüftschwung“ vor der C-Säule von der Formensprache der amerikanischen Schwestermodelle beeinflusst war, trug der Neue europäische Züge. Klare und funktionale Linien, glatte Flächen sowie große Fenster und eine niedrige Gürtellinie bestimmten das zeitlos gezeichnete Äußere.

Oldtimer  Opel Rekord D Millionär
Oldtimer  Opel Rekord D Millionär

Wie beim Vorgänger standen drei Karosserievarianten zur Wahl: die klassische Stufenheck-Limousine, entweder mit zwei oder vier Türen, das sportliche Coupé und eine Caravan-Version, die mit drei oder fünf Türen erhältlich war. Für Gewerbe und Behörden bot Opel außerdem den Lieferwagen an, einen dreitürigen Kombi ohne hintere Seitenfenster.

Passive Sicherheit war ein zentraler Punkt im Pflichtenheft: Verstärkungen in den Flanken und im Dach bieten guten Schutz bei Seitenaufprall und Überschlag. Neu definierte Knautschzonen schützen die Insassen beim Frontalaufprall. Das weiter entwickelte Fahrwerk mit vorderer Einzelradaufhängung und starrer „Tri-Stabil-Hinterachse“ basierte auf dem des Vorgängers. „Seine europäische Linie hält, was sie verspricht“, hieß es in der Opel-Werbung.

Die Motoren des Rekord D sind Weiterentwicklungen der bewährten, bis zu seinem Debüt bereits über zwei Millionen Mal gebauten Vierzylinderaggregate mit seitlich liegender Nockenwelle (cih = camshaft-in-head). Die Basis bildet ein 1,7 Liter-Triebwerk mit 66 PS, die S-Maschine liefert 83, das 1,9-Liter-Aggregat 97 PS. Ab Werk ist der Rekord mit Viergang-Schaltgetriebe ausgerüstet. Für den 83-PS- und 97-PS-Motor steht optional die Opel-Dreigang-Automatik zur Verfügung.

Bis auf den Lieferwagen und Modelle mit 66 PS-Motor können alle Rekord in der sportlichen Ausstattungsvariante „Sprint“ geordert werden. Dazu gehören unter anderem ein mattschwarzer Kühlergrill, eine Instrumententafel mit Drehzahlmesser, Voltmeter und Öldruckmesser, außerdem Extras wie Sportlenkrad, Sicherheitsgurte, Gasdruckdämpfer und Gürtelreifen im Format 185/70 SR 14. Sowohl die Limousine als auch der fünftürige Caravan sind zudem als Luxusversion erhältlich, beim Rekord Coupé gehört die hochwertige „L“-Ausstattung zum Serienumfang.

Im September 1972 feiert Opel eine Weltpremiere: Der erste Pkw-Diesel in der bis dahin schon mehr als 70 Jahre währenden Automobilbau-Geschichte des Unternehmens gibt sein Serien-Debüt. Seinen ersten Einsatz erlebte der Wirbelkammermotor im Juni 1972, als ein Opel GT, ausgerüstet mit dem per Turbolader auf 95 PS erstarkten Vierzylinder, 20 internationale Rekorde und Weltrekorde aufstellte. Im Rekord leistet der neue Selbstzünder 60 PS, verbraucht im Schnitt 8,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer und sorgt für eine Spitze von 135 km/h. Zu erkennen ist der Rekord 2100 D an seiner in der Mitte gewölbten Motorhaube. Technischer Hintergrund: Durch die Konstruktion mit oben liegender Nockenwelle und geändertem Zylinderkopf baut der Dieselmotor höher als die im Rekord eingesetzten Benziner.

„Opel Commodore. Ein solcher Wagen kommt nicht jedes Jahr.“

Ab März 1972 erweitert der Commodore B die Baureihe nach oben. Als Vertreter der oberen Mittelklasse schließt er die Lücke zwischen dem Rekord und den Oberklasse-Modellen Admiral und Diplomat. Die Karosserieform übernimmt er vom Rekord; im Gegensatz zu ihm ist der Commodore B jedoch luxuriöser ausgestattet und wird ausschließlich mit Sechszylindermotoren angeboten. Der 2,5-Liter-S leistet 115 PS. Darüber ist der 130 PS starke Commodore GS positioniert. In einer weiteren Entwicklungsstufe erhält die GS-Variante später einen 2,8 Liter mit zwei Registervergasern und 142 PS. Im September 1972 erscheint das Top-Modell der Commodore-Familie: der 160 PS starke GS/E. Sein mit elektronischer Einspritzung ausgerüsteter 2,8-Liter-Motor sorgt für eindrucksvolle Fahrleistungen. Das Coupé erreicht 200 km/h Höchstgeschwindigkeit, die viertürige Limousine 195 km/h.

Erkennbar ist der Commodore GS/E am Frontspoiler, der bei Opel im Windkanal entwickelt wurde. „Der GS/E spricht die Liebhaber leistungsstarker Tourenwagen an, die selbst weite Strecken mit hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten zurücklegen wollen und dabei auf optimales Fahrverhalten und guten Fahrkomfort Wert legen,“ erklärt Opel.

Auch im Rundstrecken- und Rallyesport bewährt sich der Commodore GS/E. 1973 geht bei der Rallye Monte Carlo zum ersten Mal das Nachwuchs-Talent Walter Röhrl auf einem Opel an den Start. Röhrl und sein Copilot Jochen Berger schlagen sich erfolgreich, obwohl das vom Tuner Irmscher vorbereitete Commodore GS/E-Coupé mangels Homologation in der Gruppe 2 der reinrassigen Rallye-Fahrzeuge starten muss.

Die größten Siege feiert Opels Doppel-Spitze im Alltag. Ein Jahr vor dem Modellwechsel ist erneut die magische Millionen-Marke erreicht: Anfang September 1976 läuft eine goldene Rekord D-Limousine als einmillionstes Modell der Baureihe vom Band. Anlässlich des Jubiläums geht eine Kleinserie des Sondermodells „Millionär“ mit dem seit September 1975 erhältlichen 2,0 Liter-S-Motor mit 100 PS und feiner „Berlina“-Ausstattung in den Verkauf. Als im September 1977 die letzte Rekord-Generation startet, sind in Rüsselsheim 1.128.196 Einheiten des Rekord D und 140.827 Commodore B vom Band gelaufen.















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