Mit dem Kauf von Jaguar-Landrover unternahm Ratan N. Tata (Tata Motors) den großen Schritt in die internationalen Liga der Automobilbauer. Doch in Sachen automobiler Tradition hinkt sein Heimatland Indien gewaltig hinter her. Beim diesjährigen Concours d'Elegance Cartier "Travel in Style" glänzten chrombeladene Oldtimer-Beauties um die Wette, doch am Gesamt-Indischen-Portfolio wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Die im Land befindlichen Oldtimer gelten als nationales Kulturgut und dürfen nicht ins Ausland verkauft werden. Verständlicherweise, denn 1991 wurde beispielsweise der legendäre "Swan Car" aus dem Besitz des Maharaja of Nabha bei einer Auktion in London verkauft. Paradoxerweise dürfen aber Fahrzeuge aus zweiter Hand, die älter sind als fünf bis sechs Jahre nicht nach Indien eingeführt werden.
Der Oldtimer-Event "Travel with Style" Cartier Concours d'Elegance knüpft an eine lange Beziehung zwischen den indischen Herrscherhäusern und der französischen Juweliermarke an, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts eng gepflegt wird. Es ist die Zeit, in der die Geschichten von der Extravaganz und dem Reichtum der indischen Fürstenhäuser wie ein sagenhaftes Märchen um die Welt geht.
Cartiers Bande nach Indien beginnen 1911 mit dem Besuch von Jacques Cartier, der die Hoheiten davon überzeugt, ihre Juwelen und Perlen durch die Handwerkskunst seiner Familie veredeln zu lassen. Das berühmte Halsgeschmeide des Maharadschas Bhupinder Singh of Patiala stammt aus dieser Zeit und wurde 1928 fertig gestellt. Cartier zaubert für die Maharadschas schönstes Geschmeide und Rolls Royce wird in diesen Jahren zur Lieblings-Marke der der indischen Fürsten.
Was liegt da näher, dachte man sich wohl bei Cartier, als automobile Tradition und hohe Juwelierkunst in einem luxuriösen Event gemeinsam in Szene zu setzen und zu vereinen. Hochkarätig war denn auch die Jury mit Prinz Michael of Kent, Sir Anthony Bamford, David Clark, William 'Chip' Connor II, Sir Michael Kadoorie, Yasmine Le Bon, Schauspieler Olivier Martinez, John McCaw, Gordon Murray, Fiat-Spross Lapo Elkann, Sänger Bryan Ferry und Simon Kidston, der auch beim Concoros d'Eleganza am Comer See dabei ist. Als Kurator fungierte Rana Manvendra Singh of Barwani. Als Moderator wirkte Mark Shand, der Bruder von Prince Charles angetrauter Camilla, der Dutchess of Cornwall.
Fahrtüchtig mussten alle 56 Oldtimer der sieben Kategorien sein, die beim Luxus-Event eine gute Figur machen wollten. Die Runde über das Polo-Feld gehörte zur Qualifikation.
Star des Tages war der sogenannte "Thron-Wagen", ein 1911 Rolls-Royce 40/50 H.P., der vom seinerzeit reichsten Mann der Welt, Hoheit Mahbub Ali Khan, Nizam VI of Hyderabad geordert worden war.
Die Sieger des Cartier "Travel with Style" Concours d'Elegance 2011:
The Best Car of the Show Award:
1911 Rolls Royce Silver Ghost Dome Roof Limousine (Thron-Wagen) im Besitz von Prinzessin Ezra of Hyderabad.
Jaguar Class:
Runner up-1947 SS Jaguar im Besitz von Laxmi Raman
Best of Class-1937 SS Jaguar im Besitz von TT Raghunathan
Roadster Class:
Best of Class-1959 Daimler SP 250 Dart im Besitz von V.P. Singh Badnore
Indian Heritage Class: Best of Class-1955 Fiat 1100-103 Millecento im Besitz von Owais Moshin Kidwai
Post-War Classics Class:
American Runner up-1956 Cadillac Series 62 Convertible im Besitz von Sudhir Kasliwal
European Runner up-1958 Mercedes 300D im Besitz von K.C. Anand
Best of Class-1947 Cadillac Series 62 im Besitz von Amal Tanna
Resurrection Cup: 1929 Mercedes Nurburg im Besitz von Viveck Goenka
Judges Choice (Ladies): 1928 Lancia Di Lambda im Besitz von Prahlad Agarwalla
Classics Class:
Runner up-1930 Stutz Series M im Besitz von Diljeet Titus
Best of Class-1938 Bentley 4 ¼ litre overdrive MX Series im Besitz von Jaiswal
Preservation Class: Best of Class-1959 Chevrolet Impala im Besitz von Sukhwant Singh
Classics Rolls Royce Class:
Runner up-1937 Rolls Royce 25/30 h.p. im Besitz von Roshni Jaiswal
Best of Class-1911 Rolls Royce Silver Ghost Dome Roof Limousine im Besitz von Prinzessin Ezra of Hyderabad Wahl der Kinder:1925 Rolls Royce Phantom 1 im Besitz von Yadupati Singhania