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Madison/USA


Zeitreise im Würstel von Duesenberg bis General Motors



10.07.2009   Autor: Adrien Duncan

Seine Wiener hatten einen Vornamen und sie hatten einen Nachnamen. So wie er, der letzte Spross eines deutschen Auswanderers: Oscar Mayer, der am vergangenen Montag im Alter von 95 Jahren verstarb. Sein Produkt, Oscar Mayer Wiener kennt in Amerika jedes Kind. Nicht zuletzt wegen der witzigen Firmenfahrzeuge und dem berühmten Wiener Whistle. Ein Blick in die Geschichte der "Wienermobiles" ist wie eine besondere Reise durch die amerikanische Automobil-Historie von Duesenberg bis Thunderbird.



Drei Brüder aus Nördlingen gründeten nach ihrer Auswanderung in die Vereinigten Staaten die Oscar Mayer Foods in Madison, Wisconsin. Mit Wiener-, Brat- und Weißwürsten bauten sie ein wahres Wurst-Imperium auf und wurden zu einem der größten Wurstfabrikaten der Welt. Sie erfanden auch den Schinken in Vakuum verpackt und erhielten dafür das US-Patent.

1936 kam Neffe Carl Mayer auf die Idee, das Firmenfahrzeug in einen fahrbaren Hotdog zu verwandeln. Fortan kreuzten in Chicago "German style-Wieners" die Straßen, das legendäre Wienermobile war geboren. Als "Grundlage" für das rollende Würstchen musste ein Chassis von Duesenberg herhalten. Während des zweiten Weltkrieges verschwand das Wienermobil von den Straßen, da das Benzin rationiert war. Doch als alles vorbei war, rüsteten die Mayers aus dem Donauries auf: auf einem Dodge Chassis tauchte das Wienermobile als eines der ersten Anzeichen des Friedens wieder auf den Straßen auf, ausgestattet mit Soundsystem und Sonnendach und 6,70 Meter Länge.

1958 bekam das Wienermobile die Handschrift von Brooks Stevens, der sich später einen Namen machte mit dem Redesign des 1962 Studebaker Gran Turismo Hawk. Jetzt stand die Wienerwurst auf dem Rahmen eines Willys Jeep.
1969 versuchten sich die hauseigenen Mechaniker an neuen Modellen des Wienermobiles. Sie bauten Teile anderer Fahrzeuge an wie beispielsweise die Rücklichter des Thunderbirds.
Das letzte Wienermobile wurde 1976 gebaut auf einem Chevey Motor Home Chassis, bevor 1977 eine lange Pause für das ulkige Gefährt kam.

Erst zum 50. Geburtstag holte man das Wurst-Gefährt wieder aus der Garage und die Zuschauer waren derart begeistert, dass die Mayers beschossen, den Mythos wieder zu beleben. Schon 1988 gab es sechs neue Wienermobiles, alle noch einen Tick länger und ausgestattet mit einer Soundanlage, die den berühmten Oscar Mayer Wieners Jingle in 21 verschiedenen Versionen aus dem Schulhof in die Schule brachte und verkündete: Pause! Jetzt gibt’s Oscar Mayers. Hunderte Studenten besserten sich in den folgenden Jahren ihre Finanzen als Fahrer, als sogenannte "Hotdoggers" auf und kurvten die Würste durchs Land.
Der Song wurde so populär, dass er heute in der amerikanischen Geschichte als fester Bestandteil der Pop-Kultur gilt: "I wish I were an Oscar Mayer Wiener, That is what I truly wish to be, cause if I were a Oscar Mayer Wiener, everyone would be in love with me." Ich wünschte ich wär‘ ein Oscar Mayer Wiener, weil wenn ich ein Oscar Mayer Wiener wäre, wär‘ jeder in mich verliebt.

General Motors mit dem Designer Harry Bradley baute die nächsten Wienermobiles, die ins neue Jahrtausend brausten. Natürlich noch größer (8,22m lang und 3,35m hoch) und erstmals aerodynamisch angehaucht. 2004 baute man auf einem Chevrolet - 4 speed/W4 Serien-Chassis mit Vortec V8, 6.0 Liter Motor das neuste Wienermobil auf. Inzwischen gehört Oscar Mayer Wieners zum Kraft-Konzern und man versichert dort, dass das Fahrzeug mit hochverdichtetem Senf-Benzin fährt.










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